Theresa frank, Bundesfreiwilligendienst bei PROUT AT WORK

BUNDESFREIWILLIGENDIENST BEI PROUT AT WORK

„Ich bin stolz darauf, einen Teil dieses Weges an der Seite von PROUT AT WORK gegangen und gewachsen zu sein.“

Wer die Schule oder einen vorherigen Berufsweg verlässt, steht zunächst einmal vor einer Kreuzung. Welcher Weg bietet sich an? Der schon oft Begangene, der sicher Geteerte? Ein steiniger Aufstieg zum Gipfel? Und all diesen Entscheidungen voran steht die Frage nach Sinnhaftigkeit; ein leuchtendes „Warum?“, das die nächste Biegung bestimmt.

Warum Queer Diversity?

Wenn man mich vor zwei Jahren gefragt hätte, was ich nach der Schule machen möchte, hätte ich meine_n Gesprächspartner_in augenblicklich in eine Konversation über das englischsprachige Ausland verwickelt. Mindestens ein Jahr vor dem Studium wollte ich dort mit neuen Erfahrungen füllen, um dann den nächsten, damals noch so unklaren, Pfad einzuschlagen.

Jedoch hat sich dieser Wunsch mit der Entdeckung meiner eigenen Queerness geändert. Das Bedürfnis, mich für meine eigene Community zu engagieren, wuchs mit jedem Wahlergebnis, mit jeder Erfahrung eines Nicht-Gesehen-Werdens, mit jeder Statistik, mit jeder gelesenen Buchseite queerer Geschichte, mit Malte C., mit Brianna G., mit jeder Anfeindung jener Menschen, die zu meiner Familie geworden waren.

Inwiefern bereichert mich der Bundesfreiwilligendienst bei PROUT AT WORK?

Ein freiwilliges Jahr mit queerem Schwerpunkt war also die Abzweigung meiner Wahl:
Wie oft ich die Begriffe „FSJ/BFD“ und „LGBTQIA+“ in diverse Suchmaschinen eingetippt hatte, konnte ich bald nicht mehr zählen. Die Suche war ernüchternd, bis PROUT AT WORK am Ende der Seite auftauchte.

Und heute, ein Jahr und einen Bundesfreiwilligendienst später, blicke ich mit großer Dankbarkeit auf meine Zeit in der Stiftung zurück: Meine Kolleg_innen und ebenso der Vorstand sind mir von Anfang an auf Augenhöhe begegnet. Ich wurde stets als vollwertiges Mitglied dieses harmonischen und herzlichen Teams behandelt, in dessen Mitte meine eigenen Ideen und Ansichten nicht nur auf offene Ohren stießen, sondern ausdrücklich erwünscht waren.
Als Voraussetzung für dieses angenehme Klima sorgt zuallererst die nach außen getragene Leitlinie eines fairen und respektvollen Miteinanders, welche ebenso intern als Handlungsgrundsatz fungiert. Das hat mir gezeigt: Wer selbst in einem chancengerechten Umfeld arbeitet, kann anderen in diesem Themenbereich umso besser unter die Arme greifen.

Aus jeder meiner diversen Tätigkeiten für mehr queere Chancengleichheit konnte ich etwas für mich mitnehmen: Egal, ob beim Erstellen von Social Media Postings, bei der Überarbeitung der Website, beim Schreiben des Newsletters, bei Recherche- und Bürotätigkeiten oder bei der Teilnahme an Events.

Vor allem bei den zuletzt genannten Veranstaltungen habe ich mich wiederholt bei dem Gedanken ertappt, dass PROUT AT WORK mir als Bundesfreiwilligendienstlerin deutlich mehr ermöglicht hat, als ich es jemals erwartet hätte. So hätte ich vor einem Jahr nicht geglaubt, dass mein BFD mich einmal in Räume mit den wichtigsten queeren Persönlichkeiten Münchens, auf eine Dachterrasse mit Blick auf das nächtliche Berlin oder auf den roten Teppich der stiftungseigenen Spendengala führen würde.

Mein Fazit:

Die Arbeitswelt, welche PROUT AT WORK mit ihrer Stiftungsarbeit abdeckt, erscheint mir bis zum heutigen Tag als einer der wichtigsten Einflussbereiche für mehr queere Sichtbarkeit. Wo sollen wir ansetzen, wenn nicht an jenem Ort, der für die meisten Menschen einen Großteil ihres Alltags ausmacht? So betrachtet ist jedes Unternehmen für sich eine Gesellschaft im Kleinen: Genau hier können wir das Fundament für jene Maßstäbe legen, die wir auf gesamtgesellschaftlicher Ebene erreichen wollen.

Aus dieser Überzeugung heraus war es mir eine Freude, die Stiftung und ihre Unterstützer_innen ein Jahr lang beim Wachsen zu begleiten.

Für eine queer-zentrierte Stiftung wie PROUT AT WORK war der Weg bis hierhin nicht immer leicht und wird vermutlich weiterhin von kräftezehrenden Anstiegen geprägt sein. Doch das Team der Stiftung ist mit Herzblut dabei, egal wie viele Herausforderungen sie manchmal überwinden müssen. Zuletzt bleibt nur Eines zu sagen:

Ich bin stolz darauf, einen Teil dieses Weges an der Seite von PROUT AT WORK gegangen und gewachsen zu sein.