Ein Coming Out am Arbeitsplatz, auch in Unternehmen, in denen eine offene Kultur gelebt wird, ist keine Selbstverständlichkeit. Offen mit der eigenen sexuellen Orientierung und_oder geschlechtlichen Identität umzugehen ist ein sehr individueller Prozess, der stark von persönlichen Bedürfnissen abhängt und häufig wiederholt werden muss. Fest steht, dass Coming Outs, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind, positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Motivation der Angestellten haben können, sowie eine insgesamt offene und wertschätzende Unternehmenskultur bestärken.

Was können Kolleg_innen tun, die bislang keine Berührungspunkte haben?

• Offenheit zeigen: Setzen Sie in Gesprächen nicht voraus, dass jemand heterosexuell ist.
• Sensibel kommunizieren: Verwenden Sie z.B. geschlechtersensible Sprache. Handreichungen dazu finden Sie in unserem Themenguide.
• Keinen Druck aufbauen: Geben Sie Menschen nicht das Gefühl Ihnen Auskunft über ihre sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität schuldig zu sein
• Setzen Sie sich mit ihren unbewussten Vorurteilen auseinander: Was wissen Sie wirklich über die queere Community? Lesen Sie z.B. Bücher zum Thema. Eine Liste von einschlägiger Literatur finden Sie unter Buchempfehlungen.

Was können Allys tun?

• Setzen Sie sich mit dem queeren Netzwerk Ihres Unternehmens in Verbindung
• Sprechen Sie Diskriminierungen an und zeigen Sie damit, dass diese nicht unbemerkt bleiben
• Machen Sie sich damit vertraut, wohin Sie sich im Falle von Diskriminierung wenden können
• Erzählen Sie beiläufig von Ihren Berührungspunkten mit queeren Menschen, um zu zeigen, dass Sie mit ihren Themen vertraut sind.
• Nutzen Sie z.B. Ihre Pronomen in Ihrer E-Mail-Signatur
• Wenn sich Ihnen jemand anvertraut, respektieren Sie die Wünsche der Person, z.B. nach Vertraulichkeit. Fragen Sie nach, was Sie für die Person tun können.

Was können queere Kolleg_innen tun?

• Engagieren Sie sich in ihrem queeren Netzwerk. Dadurch können Sie sichere Räume und Anlaufstellen für ungeoutete Kolleg_innen schaffen.
• Bieten Sie Kolleg_innen, die sich outen möchten Ihre Hilfe an. Fragen Sie was die Person benötigt.

Was können Führungskräfte tun?

• Setzen Sie sich im Unternehmen öffentlich für queere Themen ein, zeigen Sie ihre Unterstützung
• Nutzen Sie z.B. Regenbogensymbole im Büro oder Ihrer E-Mail-Signatur
• Werden Sie zum Executive Sponsor für Ihr queeres Netzwerk

Workshop: Coming out support

Von geschlechtersensibler Sprache bis zu Tipps für vertrauliche Gespräche: In diesem Workshop erarbeiten Sie, was es braucht und was Sie tun können, um ihren ungeouteten Kolleg_innen ein Coming Out zu ermöglichen.

Wir bieten den Workshop Coming Out Support sowohl als unternehmensinternen Workshop, als auch als offene Session mit konkreten Terminen an.