Unsere Neuzugänge: Sandra Stadler, Frauke Becker und Philipp Rossi. Erfahren Sie mehr über unsere neuen Teammitglieder.
Gerade zu Beginn und dem Ende der jährlichen Pride Saison ist das Thema Pinkwashing in aller Munde. Doch was bedeutet das eigentlich?
Ganz allgemein gesagt sind darunter Strategien zu verstehen, die Unternehmen oder Organisationen dazu nutzen, um sich besonders tolerant und offen in der Öffentlichkeit zu positionieren, indem sie sich scheinbar mit der LGBT*IQ-Community identifizieren und die Regenbogenflagge als Trendsymbol verkaufen. Der Verkauf von Produkten in Regenbogenfarben oder die Teilnahme an CSDs sagen allerdings nur wenig bis gar nichts über das tatsächliche Engagement des jeweiligen Unternehmens aus. Dazu ist ein Blick hinter die Kulissen notwendig, um herauszufinden wie wichtig das Thema wirklich ist. Nur wenn das Unternehmen ein echtes LGBT*IQ-Diversity betreibt, ist auch der externe Business Case glaubhaft.
Woran erkennen Sie, dass ein Unternehmen kein Pinkwashing betreibt?
- Top Management Support
Unterstützt das Unternehmen aus dem Vorstand bzw. der Geschäftsführung heraus LGBT*IQ-Diversity? - LGBT*IQ als Teil der Diversity-Strategie
Gibt es eine Diversity Abteilung mit konkreten Ansprechpersonen für die Themen sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität? - Mitarbeiter_innen-Netzwerk
Wird ein internes LGBT*IQ-Mitarbeiter_innennetzwerk gefördert? Existiert überhaupt solch ein Netzwerk? - Talentförderung
Gibt es Personalentwicklungsmaßnahmen speziell für LGBT*IQ Personen? - LGBT*IQ-relevante Kommunikation
Werden LGBT*IQ Themen im Unternehmen ganzjährig angesprochen? - Support der Community
Arbeitet das Unternehmen mit gemeinnützigen Organisationen der LGBT*IQ Community zusammen - Supplier Diversity
Werden Lieferanten auf Diversity und die Chancengleichheit von LGBT*IQ Menschen verpflichtet?
Erst wenn ein Großteil dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet werden kann, wirkt das Unternehmen auch mit Produkten und Werbung für die LGBT*IQ-Community glaubhaft.
von außen nicht erkennbar
Vieles davon ist von außen nicht sofort erkennbar. Wenn Sie im persönlichen Gespräch Ansprechpersonen aus einem Unternehmen diese Fragen stellen, wird Ihnen schnell klar, ob es sich bei den durchgeführten Aktionen um reines Pinkwashing, also plumpe Marketingstrategien handelt, oder die Unterstützung eine intrinsische ist, die auch tagtäglich von Führungskräften wie Mitarbeiter_innen gelebt wird. Eben diese intrinsische Überzeugung verleiht dem Unternehmen die nötige Glaubwürdigkeit, mit der das Thema LGBT*IQ-Chancengleichheit zum festen Teil der Unternehmenskultur und der Vorwurf des Pinkwashings somit nichtig wird.
Zur Einordnung der oben genannten Punkte, haben wir Ihnen einige positive Beispiele für eine authentische Unternehmenskultur, die sich für LGBT*IQ-Chancengleichheit einsetzt, zusammengetragen.
Best Practices
Michael Heinz, Mitglied des Vorstands, ist Schirmherr des LGBT+Friends Netzwerks und unterstützt aktiv bei der Positionierung des Themas intern sowie extern. Matt Lepore, SVP and Global Head of Legal, unterstützt das Netzwerk als Senior Executive Promoter im Unternehmen und auch außerhalb. Beide ergreifen zu wichtigen Gedenktagen stets das Wort.
Die sexuelle Orientierung und Identität ist fester Bestandteil der eigenen Diversity-Strategie. Im Diversity-Team gibt es eine definierte Ansprechperson für das Beschäftigtennetzwerk LGBT+Friends sowie für themenbezogene interne und externe Anfragen.
Das Netzwerk LGBT+Friends und das Diversity-Management der BASF stehen in engem Austausch miteinander zur Planung von Aktionen und nächsten Schritten. Dabei ist das D+I-Team Vermittlungsstelle zwischen der Community und anderen Schnittstellen im Unternehmen (Kommunikation, Geschäftsführung, etc.) und stellt dem Netzwerk ein Budget bereit.
Für Mitarbeiter_innen besteht die Möglichkeit der kostenlosen Teilnahme an einem externen Coming Out Seminar mit dem Ziel, ihnen im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung den geschützten Raum zu bieten, selbstbestimmt zu einer Vereinbarkeit ihres Berufes und ihres authentischen Ichs zu finden.
Neben einem Diversity-Disclaimer, der auf die Chancengleichheit für LGBT*IQ in Stellenanzeigen hinweist, wurde die Nutzung einer genderinklusiven Schriftsprache eingeführt, um alle potentiellen Talente anzusprechen.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei BASF.
Der Globale Diversity Council steuert bei der Commerzbank die Diversity-Aktivitäten konzernweit. Das Gremium setzt sich aus Vertreter_innen aller Vorstandsbereiche auf Executive-Ebene zusammen – auch Jenny Friese, Bereichsvorständin & Schirmherrin des LGBT*IQ-Netzwerkes Arco. Gemeinsam mit Arco hat Jenny Friese weitreichende Initiativen umgesetzt, die weitere Allys auf Managing Director Ebene aktivierten.
Seit knapp 20 Jahren hat Arco, das LGBT*IQ-Mitarbeiter_innennetzwerk der Commerzbank mit rund 450 Mitgliedern, neben Gleichstellungsthemen seine Arbeit in Richtung Karrierenetzwerk weiterentwickelt. Ziel ist es, den vermeintlichen Widerspruch zwischen Coming Out und Karriere durch einen offenen Umgang sowie Sichtbarkeit aufzulösen.
Seit 2019 setzt sich das LGBT*IQ-Netzwerk Arco gemeinsam mit Schirmherrin Jenny Friese dafür ein, dem Thema LGBT*IQ intern und extern mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und dafür zu sensibilisieren. Gemeinsame Veranstaltungsreihen und Maßnahmen wie die symbolische „Reise nach Berlin“ helfen dabei. Es sollen damit neue Perspektiven zu LGBT*IQ geöffnet und ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander – über die Unternehmensgrenze hinaus, gefördert werden.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei Commerzbank.
LGBT*IQ Diversity erhält vielfältigen Support aus dem Managementboard des Konzerns. CHRO Andrea Euenheim, CEO Olaf Koch und CFO Christian Baier positionieren sich mit klaren Aussagen intern und extern gegen Diskriminierung von LGBT*IQ, in der Arbeitswelt und darüber hinaus.
Das Netzwerk METRO Pride ist interner Think Tank zu allen LGBT*IQ-Themen im Unternehmen. Das Netzwerk entwickelt selbstständig Strategien, die in der gesamtheitlichen Diversity-Strategie des Konzerns eingebettet sind.
Das Netzwerk METRO Pride besteht seit Ende 2014 und wird jährlich mit einem eigenen festen Budget gefördert. Netzwerkarbeit kann in individueller Vereinbarung mit den direkten Vorgesetzen zum Teil auch als Arbeitszeit gewertet werden.
METRO ist Mitinitiatorin des Positionspapiers gegen die Diskriminierung sexueller Minderheiten bei Blutspenden von PROUT AT WORK. Bis zum Ende der Diskriminierung hat die METRO Blutspenden auf ihren Geländen untersagt und treibt das Vorhaben durch Lobbyarbeit, öffentliche Auftritte der CHRO Andrea Euenheim und öffentlichkeitswirksame Aktionen aktiv voran.
METRO stellt an Geschäftspartner_innen den Grundsatz, dass Mitarbeiter_innen gleich und in Übereinstimmung mit ihren Fähigkeiten behandelt werden. Unabhängig von sexueller Ausrichtung und Geschlecht, werden die selben Möglichkeiten gewährt.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei METRO.
Der CFO der RWE AG, Dr. Markus Krebber, ist Unterstützer und Gründungsschirmherr des frischgebackenen LGBT*IQ & Friends Netzwerk @RWE.
Im Mai 2020 hat RWE ein LGBT*IQ & Friends Netzwerk @RWE gegründet. Das Netzwerk trägt zu einer wertschätzenden und offenen Arbeitskultur bei, vernetzt die Kolleg_innen der Community bei RWE und hilft beim Coming Out am Arbeitsplatz. Das Netzwerk setzt aktiv Impulse für mehr Diversity bei RWE.
Mit zahlreichen Initiativen wird das Thema LGBT*IQ Diversity bei RWE sicht- und spürbar gemacht: der LGBT*IQ-Kommunikationskampagne anlässlich der Netzwerkgründung, inspirierenden Geschichten im Mitarbeitendenmagazin oder auch dem LGBT*IQ & Friends Online Forum.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei RWE.
Der Personalvorstand von thyssenkrupp (CHRO) Oliver Burkhard ist Schirmherr des LGBT*IQ-Netzwerks und vertritt dieses innerhalb und außerhalb des Unternehmens.
Thyssenkrupp zeigt durch regelmäßige Aktionen und Angebote ihre Solidarität mit der LGBT*IQ Community über das ganze Jahr – beispielsweise auch durch die Unterzeichnung der UN Standards of Conduct for Business on Tackling Discrimination against LGBTI people. Außerdem hat thyssenkrupp einen Transition Guide für den Transitionsprozess von trans* Personen im Unternehmen entwickelt. Weiterhin unterstützt das Unternehmen LGBT*IQ-Kolleg_innen, indem sie an Seminaren und Fortbildungsmöglichkeiten, wie z.B. Comin Out Seminar, teilnehmen können.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei thyssenkrupp.
Das oberste Management von VINCI steht hinter dem Thema LGBT*IQ-Chancengleichheit und spricht es regelmäßig in Ansprachen an. VINCI hat dazu auch Video-Interviews mit den obersten Geschäftsführer_innen zum Thema LGBT*IQ erstellt, die in kürze veröffentlicht werden. Die Videos sollen intern die Führungskräfte sensibilisieren und aufklären. Extern sollen die Videos zeigen, dass VINCI offen mit dem Thema umgeht.
VINCI hat konzernweit in Deutschland die eigene Sprache und Kommunikation auf genderinklusiv angepasst, um der möglichen Ausgrenzung durch Sprache entgegenzuhalten und alle Mitarbeit_innen wertzuschätzen. Der Aufruf zur aktiven Verwendung wurde an alle Angestellten inklusive Umsetzungstipps kommuniziert – mit dem klaren Statement „Ausgrenzung oder gar Diskriminierung werden nicht toleriert“.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei VINCI.
Vorstände unterstützen auf unterschiedlichen Ebenen LGBT*IQ Diversity. Die Landesleiterin, Dr Sabine Nikolaus, ist Executive Sponsorin unseres Regenbogen-Netzwerkes und damit im regelmäßigen Kontakt mit unserem Netzwerk. Sie hat u.a. ermöglicht, dass sich das Regenbogen-Netzwerk beim Führungskräfte-Treffen unserer leitenden Angestellten vorstellen kann.
2016 wurde das Regenbogen-Netzwerk gegründet und unterstützt seither die Umsetzung der Diversity & Inclusion Strategie in Deutschland. Das Regenbogen-Netzwerk sensibilisiert, informiert und berät zu LGBT*IQ-Themen. Das Netzwerk wird durch die Diversity & Inclusion Managerin sowie die Executive Sponsorin unterstützt und erhält ein Budget für seine Aktivitäten.
Mit der Role Model Kommunikation versuchen wir aufzuzeigen, wie unterschiedlich Lebensstile, Comint Out und andere persönliche Geschichten der LGBT*IQ Community sein können. Frei nach dem Motto: Kennst du EINE LGBT*IQ-Person, kennst du EINE LGBT*IQ-Person. Wir zeigen die Vielfalt und Beispiele, die diese Vielfalt aufzuzeigen.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei Boehringer Ingelheim.
LGBT*IQ ist eine von 5 strategischen Dimensionen des Diversity Managements. Konzernpersonalleiter Jörg Schmidt steht als Out Executive den Mitarbeiter_innen aus der LGBT*IQ Community als Vertrauensperson zur Seite.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei AXA.
Die Förderung von LGBT*IQ ist eine von drei Säulen der deutschen Diversity-Strategie von Clifford Chance.
Der australische Ableger des LGBT*IQ-Netzwerk Arcus startete seine Aktivitäten mit einem fundierten Business Case. Mit klaren Zielsetzungen, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten, sorgte das kleine Team für eine messbare Verbesserung von LGBT*IQ-Gleichberechtigung im Unternehmen. Ihre Erfolgsstrategie teilten sie im Rahmen des Best Practice-Workshops „How to grow Arcus“ mit interessierten Kolleg_innen aller Standorte weltweit und sorgten so für eine bessere Vernetzung der LGBT*IQ Community und Allies über die Länder hinweg.
Clifford Chance bietet international Pro Bono Beratung zu LGBT*IQ-Themen an und unterstützt LGBT*IQ-relevante NGOs in ihren jeweiligen Ländern durch anwaltliches Know-How, Sponsorings, Räumlichkeiten, etc. Seit Oktober 2019 ist Clifford Chance internationaler Rechtspartner der Human Rights Watch.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei Clifford Chance.
20 Jahre dbPride – eine Erfolgsgeschichte: Ein global agierendes Netzwerk in 13 Ländern mit zwei persönlich engagierten Sponsoren aus dem Vorstand der Bank. Nicht nicht zur CSD-Saison kommen wichtige Impulse von dbPride, zum Beispiel zu unserem „Zeichen für Vielfalt“ an über 900 Standorten in Deutschland oder zur weltweiten Unterstützung von LSBTQI-Gleichberechtigung. Unterstützt aus dem Personalbereich und den Geschäftsbereich ist dbPride auch ein Vorbild für andere Netzwerke und Initiativen.
LSBTQI-Gleichberechtigung ist nur ein Personalthema. Zum Beispiel macht die Deutsche Bank es gemeinsam mit PROUT AT WORK, Open for Business oder den Vereinten Nationen und mit anderen globalen Unternehmen zu einem unternehmerischen und gesellschaftlichen Thema. Mit Spenden und persönlichem Einsatz unterstützt die Deutsche Bank auch lokale Organisationen, wie in Deutschland zum Beispiel rubicon Köln, die AIDS-Hilfe Frankfurt oder die Rainbow Refugees.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei Deutsche Bank.
Trans* Personen werden im Transitionsprozess und Kolleg_innen mittels Workshops im Team und Sensibilierungsarbeit an den Standorten in den Prozess mit einbezogen. Zudem gibt es eine direkte Ansprechpartnerin für trans* Mitarbeiter_innen.
Seit 2010 unterstützt Coca-Cola European Partners jährlich die Respect Games des LSVD Berlin-Brandenburg – seit 2018 auch aktiv durch Mitarbeiter_innen als helfende Hände.
In Zusammenarbeit mit Partner_innen verweist das Unternehmen auf die Einhaltung der UN Declaration of Human Rights, ihre D&I Policy und ihre Supplier Guidelines, die den Abbau von Diskriminierung einfordert.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei Coca-Cola European Partners.
Continental fördert individuelle Weiterbildungsinitiativen zur Personal- und Persönlichkeitsentwicklung. So mittlerweile auch bei Teilnahme an einem externen LGBT+ Leadership Programm der ESCP Business School.
Continental unterstützt die LGBT*IQ Community durch die Unterzeichnung der Deklaration #positivearbeiten der Deutschen AIDS-Hilfe.
Der Business Partner Code of Conduct der Continental verpflichtet die Geschäftspartner_innen, ein Arbeitsumfeld aufrecht zu erhalten, in dem es keine Repressalien gibt. Des Weiteren ist es freizuhalten von Belästigung, unredlichem Verhalten oder Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, sexueller Orientierung oder anderen gesetzlich geschützten Merkmalen.
Mehr zum Thema Diversity + Inclusion bei Continental.
Die momentanen Beschränkungen des sozialen Lebens zur Eindämmung von COVID-19 stellen viele vor neue Herausforderungen. Für manche bedeuten sie aber auch echte Probleme, toxische Umfelder und schwierige Situationen. Wir haben Ihnen einige Beratungsstellen für die LGBT*IQ Community zusammengetragen, an die Sie sich bei Bedarf jederzeit wenden können und sollen.
In Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim und dem Weißen Ring e.V. veranstalteten wir außerdem, anlässlich des Deutschen Diversity Tages 2020, ein Webinar zum Thema „Häusliche Gewalt“. Die Präsentation mit Hilfsangeboten können Sie sich kostenlos herunterladen.
Sie möchten mehr über „‚Häusliche Gewalt in LGBT*IQ-Beziehungen“ erfahren? Dann lesen Sie unseren passenden Artikel zum Thema.
Bundesweit
Weißer Ring e.V.
„Umfassende Hilfe für Menschen, die von Straftaten betroffen sind: Darum geht es uns. Deshalb unterstützen wir Betroffene ganz praktisch, setzen uns politisch für die Belange der Opfer ein und engagieren uns für die Kriminalprävention.“
Berlin
Lesbenberatung Berlin
„Die Lesbenberatung ist ein offener Ort für Frauen, Mädchen, Trans* und Inter* in unterschiedlichen Lebenssituationen. Wir bieten Beratung, Casemanagement und Raum für Begegnung in einem geschützten Rahmen.“
Mann-O-Meter e.V.
„Berlins schwuler Checkpoint.“
MILES
„MILES bietet psychosoziale sowie rechtliche Beratung und Unterstützung für LSBTI* Geflüchtete, LSBTI* Menschen mit Migrationsgeschichte sowie Schwarze und of Color LSBTI* und deren Angehörige.“
Schwulenberatung Berlin
„Wir sind da wenn ihr Hilfe braucht. Wir bieten Unterstützung bei vielen Fragen die das Leben als schwuler oder bisexueller Mann, lesbische Frau, trans- oder intergeschlechtlicher Mensch mit sich bringt. Wir helfen u.a. bei Fragen zur Gesundheit, Drogen und Alkohol, Alter, Identität und Coming Out, Sozialrecht oder Anti-Diskriminierung. Wir beraten in unterschiedlichen Sprachen und stehen selbstverständlich unter Schweigepflicht.“
Sonntags Club e.V.
„Der Sonntags-Club ist ein Veranstaltungs-, Informations- und Beratungszentrum für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* sowie für alle Freund*innen und Interessierte. Wir beraten LGBTIQA+ bei allen Fragen des Lebens, wie Coming-Out, Sexualität und Beziehungsproblemen. Ein Schwerpunkt ist die Beratung für trans*Menschen.“
TransInterQueer e.V.
TrIQ ist ein soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darüber hinaus einsetzt.
Düsseldorf
Schwulenberatung Düsseldorf e.V.
„Die Schwulenberatung Düsseldorf e.V. ist eine Anlauf- und Informationsstelle für alle, die sich in und im Umland von Düsseldorf für das schwule Leben interessieren. Die Themen können so vielseitig sein, wie das (schwule) Leben: Jugend, Alter, Coming-out, Familie, Partnerschaft, Sexualität, Migration, Freizeit, Kultur, Religion, Internet, Gesundheit, Arbeit, Wohnen, Recht, …“
Trans*beratung Düsseldorf
„Die Trans*beratung Düsseldorf bietet professionelle psychosoziale und sozialrechtliche Beratung zu allen Fragen der Trans*geschlechtlichkeit und geschlechtlicher Identität – in und außerhalb des binären Spektrums.“
Altern unterm Regenbogen
„Die Fachstelle ALTERN UNTERM REGENBOGEN setzt sich in Düsseldorf für die Interessen von Menschen ab 55 Jahren ein, die sich als Lesben, Schwule, Bi, Trans*- und Inter*-Personen (LSBTI*) identifizieren.“
Frauenberatungsstelle Düsseldorf
„Seit 1984 beraten in der frauenberatungsstelle düsseldorf e.V. lesbische Beraterinnen lesbische Frauen und Paare zu Themen des lesbischen Lebens.“
Frankfurt
Broken Rainbow e.V.
„Der Verein Broken Rainbow e. V. wurde 2002 gegründet und ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein. Mitglieder/Mitmenschen werden können Vereine und Organisationen sowie Einzelpersonen, die sich in den Bereichen Antidiskriminierung und Gewaltprävention engagieren.“
LIBS – Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V.
„LIBS ist eine Informations- und Beratungsstelle für lesbische und bi+sexuelle Mädchen und Frauen (cis und trans) und nicht-binäre Personen in Frankfurt am Main. Seit 1992 verfolgt sie das Ziel, den Ursachen und Folgen gesellschaftlicher Diskriminierung und Ausgrenzung der Zielgruppe entgegenzuwirken.“
München
LETRA
„Das LeTRa-Zentrum ist Treffpunkt und Veranstaltungsort für lesbische, bisexuelle, transidente und andere interessierte Frauen*.“
LSVD Bayern
„Die Belange von LSBTI*-Menschen zu vertreten und sich für gleiche Rechte einzusetzen ist eine weltweite Aufgabe. Wie in vielen anderen Politikfeldern gilt aber auch hier: Global denken, lokal handeln. Seit 1999 setzen wir uns für Vielfalt und Menschenrechte im Freistaat Bayern ein.“
Schwules Kommunikations- und Kulutrzentrum e.V.
„Engagiert für schwule, bisexuelle und queere Männer*
und trans*Personen und die ganze LGBTIQ* Community.“
Trans* Inter* Beratungsstelle
„Das Projekt der Münchner Aids-Hilfe e.V. ist gleichermaßen für trans* und inter* Menschen sowie deren Angehörige und Freund_innen da.“
Transmann e.V.
„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“
VivaTS München E.V.
„Der VivaTS München e.V. ist ein Selbsthilfeverein, welcher im November 1989 mit dem Ziel, Menschen mit abweichender Geschlechtsidentität Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, gegründet wurde. Heute macht sich der Verein besonders stark für Transpersonen, deren Partner_innen, Familien, Freund_innen und Bekannte.“
Nürnberg/ Erlangen
Fliederlich E.V.
„Du bekommst bei Fliederlich Infos rund um das queere Leben in der Region sowie Beratung in schwierigen Situationen, wie Coming Out, Problemen in der Familie und am Arbeitsplatz oder Infos zu Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft.“
Trans-Ident e.V.
„Trans-Ident e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Menschen mit transidentem Empfinden, also Menschen, die körperlich entweder dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht angehören, sich jedoch als Angehörige des anderen Geschlechts empfinden.“
Queer-Franken
„Anlaufstelle für und Gemeinschaft von Menschen mit LSBTIQ* Hintergrund (Lesben, Schwule, Bi, Trans*, Inter, Queer*).“
Hamburg
Magnus Hirschfeld Centrum
„Eine Vielzahl von Projekten, Vereinen und Initiativen ist im Laufe der Zeit aus dem mhc hervorgegangen, unter anderem die AIDS-Hilfe Hamburg, das Präventionsprojekt Hein& Fiete, der Radiosender Pink Channel und Intervention e.V. Die Ziele der Arbeit sind Gleichstellung, gesellschaftliche Chancengleichheit und die positive Wertschätzung einer heterogenen Gesellschaft.“
Trans*Beratung Nord e.V.
„Der Verein bietet akzeptierende, unabhängige und professionelle Beratung für Trans*menschen, queere und andere Menschen mit Fragen zu Geschlecht und Identität.“
Queeramnesty Hamburg
„Queeramnesty ist eine Themengruppe von Amnesty International. Als Teil des weltweiten Amnesty-Netzwerks setzen sie sich auf Grundlage der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und intersexuelle Menschen weltweit ein.“
Queer Refugees Support
„Queer Refugees Support Hamburg ist eine offene Initiativgruppe von queeren Menschen in Hamburg, die sich in erster Linie für die Unterstützung von queeren Geflüchteten einsetzt.“
Hannover/ Bremen
Andersraum e.V.
„Der Andersraum e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Hannovers Nordstadt. Angetrieben von der Vision „Damit du so sein kannst wie du bist“ macht der Andersraum Antidiskriminierungs- und Empowermentarbeit mit Schwerpunkt sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität (LSBT*IQ).“
Rat & Tat
„Seit 1982 ein gemeinnütziger Verein, der sich als Interessenvertretung queerer Lebensweisen und als Treffpunkt für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Trans*- und Intersexuelle, Queers sowie deren Angehörige und Freund*innen versteht. Beratungs- und Anlaufstelle bei allen Fragen zur sexuellen und geschlechtlichen Orientierung und -Identität, bei HIV und AIDS.“
Transrecht e.V.
„Eine junge Initiative von Trans*aktivist_innen und deren Unterstützer_innen aus Bremen und Umzu. Trans Recht e.V. wurde 2013 ins Leben gerufen, um gegen Diskriminierungen von Trans*menschen im Recht, in der medizinischen Versorgung und in der Gesellschaft zu kämpfen.“
Lesbianline Bremen
„Lesbian Line ist ein Zusammenschluss frauenliebender Frauen mit Beratung, Angeboten und Veranstaltungen rund um’s lesbische Leben. Angebote richten sich an Lesben, Frauen, Trans*, Bi’s.“
Rhein-Ruhr-Gebiet
Transmann e.V. Regionalgruppe Essen
„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“
Transmann E.V. Regionalgruppe Köln
„Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“
Lebedo
„Psychosoziale Beratungsstelle für LSBTIQ*. Vielfalt Leben in Dortmund.“
Rosa Strippe e.V.
„Der Rosa Strippe e.V. bietet Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*Personen und ihren Familien jeden Alters vertrauliche Gespräche, telefonische Beratung, persönliche Einzel-, Paar- und Familienberatung, sowie Beratung in Gruppen.“
Rubicon e.V.
„rubicon e. V. bietet Beratung, Gesundheitsförderung und Unterstützung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queer lebende Menschen und Gruppen. Über 20 Mitarbeiter_innen arbeiten im rubicon-Team zu Themen geschlechtlicher und sexueller Vielfalt.“
Stuttgart
Netzwerk LSBTTIQ baden Württemberg
„Das Landesnetzwerk ist ein überparteilicher und weltanschaulich nicht gebundener Zusammenschluss von lesbisch-schwul-bisexuell-transsexuell-transgender-intersexuell und queer (LSBTTIQ) Gruppen, Vereinen und Initiativen in Baden-Württemberg.“
Frauenberatungs- und Therapiezentrum Stuttgart e.V.
„Das Frauenberatungs- und Therapiezentrum Fetz e.V. wurde 1991 gegründet und bietet psychologische Beratung und therapeutische Gespräche von Frauen für Frauen an. Bei der Unterstützung werden die unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen berücksichtigt.“
Transmann e.V. Regionalgruppe Stuttgart
„“Bundesweiter, auf ehrenamtlicher Basis agierender und gemeinnütziger Verein für alle Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.“
Weissenburg Zentrum LSBTTIQ Stutgart
„Das Zentrum LSBTTIQ Stuttgart ist Treffpunkt, Vereinsheim, Begegnungsort im ehrenamtlich geführten Café sowie Beratungsstelle.“
Leipzig/ Dresden
Gerede e.V.
„Der Gerede e.V. versteht sich als Interessenvertretung für Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transidente und Menschen mit vielfältigen Lebensweisen sowie deren Angehörige. Wir leisten Lebenshilfe für Menschen, die durch ihre sexuelle Identität in Konflikt mit der Gesellschaft und infolge dessen mit sich selbst geraten.“
LSVD Sachsen
„Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Sachsen e.V. ist ein Bürgerrechtsverband und vertritt die Interessen und Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI). Menschenrechte, Vielfalt und Respekt – wir wollen, dass LSBTI als selbstverständlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens akzeptiert und anerkannt werden.“
Rosalinde Leipzig e.V.
„Der Verein existiert seit 1989 und setzt sich gegen Diskriminierungen rund um Geschlechtlichkeiten und sexuelle Orientierungen. In der Arbeit thematisiert er die Probleme u.a. von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans, Inter*, und (LSBTIQA*), kämpft für ihre Rechte und baut damit Vorurteile ab.“
Anregungen und Erweiterungen?
Richten Sie diese gerne jederzeit an uns.
Big Impact Initiative Award:
be.queer LGBTIQ And allies bei Bertelsmann
Den Preis in der Kategorie Big Impact Initiative hat in diesem Jahr das Netzwerk be.queer von Bertelsmann gewonnen. Das Unternehmen veröffentlichte unter anderem zum diesjährigen Coming Out Day kreative Beiträge, die das Coming Out am Arbeitsplatz den eigenen Mitarbeiter_innen stärker ins Bewusstsein rücken soll. So hielten sie sich nicht nur in ihrem eigenen Kreis auf, sondern nahmen das Vorhaben zum Anlass mehrere Generationen und Ressorts des Unternehmens mitwirken zu lassen. Dazu initiierten sie das erste divisionsübergreifende Azubiprojekt und regten so zum Perspektivenwechsel in mehreren Firmen an. „Wir haben eine soziale Verantwortung und sind ein starkes Instrument für die breite Bevölkerung. Durch das Video können wir auch in der Gesellschaft auf das Thema aufmerksam machen und dafür eines unserer Markenzeichen nutzen – das Bewegtbild.“
Rising Star Award:
MORE* Queer@OttoGroup
Das Netzwerk MORE* der Otto Group hat den Rising Star Award 2019 gewonnen. Erst Ende Juli 2019 gegründet, positioniert es sich klar im Unternehmen mit den klassischen Aufgaben: Mitarbeiter_innen miteinander zu vernetzen – egal ob queer, Ally oder einfach neugierig. Sie setzen aktiv ein Zeichen pro LGBT*IQ-Vielfalt und gegen Diskriminierung und geben jenen eine Stimme, die sie nicht oder noch nicht gefunden haben. Bereits jetzt haben sie durchgesetzt, dass die Rainbowflag dauerhaft einen Platz zwischen ihren Konzernflaggen erhält und haben zudem dafür gesorgt, dass der Weg in die Arbeit zukünftig über einen extra angelegten Pride-Walk erfolgt. Mittlerweile gehören dem Netzwerk über 200 Mitarbeiter_innen an. Und bei allen Beteiligten wird deutlich: „Wir sind der Überzeugung, dass Konzerne im gesellschaftlichen Diskurs eine wachsende Verantwortung innehaben und aktiv Stellung pro Vielfalt beziehen müssen.“
Global Leader Network Award:
dbPride – LGBTQI-Netzwerk Deutsche Bank
Das Netzwerk dbPride der Deutschen Bank erhält den Global Leader Network Award 2019. Durch beeindruckende Aktivitäten in verschiedenen Ländern haben sie deutlich gemacht, wie sie LGBT*IQ-Chancengleichheit vorantreiben. Mit gezielten Aktionen setzen sie sich nicht nur in der eigenen Unternehmenskultur für einen tatsächlichen Wandel hin zum Besseren ein. Sondern tragen weltweit aktiv zur Veränderung der politischen und gesellschaftlichen Situation von LGBT*IQ bei. Sie waren aktiv an der Erstellung der LGBTI Standards of Conduct for Business beteiligt und zählen zu den engagiertesten Mitgliedern von unterschiedlichen Initiativen, Deklarationen und Statements. Determiniert und effektiv, sorgt dieses Netzwerk dafür, dass ihr Unternehmen seiner Unternehmensphilosophie auch Taten folgen lässt.
Inga Beale
„Zu versuchen etwas zu verändern, ist immer besser, als es einfach so zu lassen.“
Diese Maxime von Inga Beale steht nicht nur für ein unternehmerisches Grundprinzip, sondern ist auch die Erfolgsformel für eine inklusive und akzeptierende Personalführung. Beale war 2014 in der 327-jährigen Geschichte des Versicherungs- und Rückversicherungsmarktes Lloyd’s of London die erste Frau an der Spitze. Mit Beharrlichkeit und Ausdauer trat sie der von weißen, heterosexuellen Männern geprägten Unternehmenstradition entgegen und wandelte sie zu einer inklusiven, LGBT*IQ-akzeptierenden Kultur. Beim Dinner-Abend 2019 der PROUT AT WORK-Foundation sprach sie über die Verantwortung von Unternehmen und wie sie Gesellschaften im Kern zum Besseren wandeln können.
Zum vierten Mal waren in diesem Jahr Senior Executives bedeutender deutscher und internationaler Wirtschaftsunternehmen und –institutionen auf Einladung der PROUT AT WORK-Stiftung zum gemeinsamen DINNER BEYOND BUSINESS in Düsseldorf zusammen getroffen, darunter Vertreter_innen von Continental, BASF, Boehringer Ingelheim, RWE, Google, UniCredit Bank, Nestlé, OTTO, Thyssenkrupp, KPMG, Commerzbank und IBM.
In ungezwungener Atmosphäre und bei erstklassigem Abendessen in den Geschäftsräumen von Ernst & Young im Düsseldorfer GAP15-Hochhaus folgten sie mit Blick über den Rhein einem inspirierenden Impulsvortrag der langjährigen Lloyd’s-Direktorin Inga Beale.
„Sticheleien“ nennt man der Definition nach den spaßigen Austausch von neckenden Bemerkungen. So werden oft auch die Fangesänge eingeordnet, denen sich die Anhänger_innen der Fussballschaft des südenglischen Badeortes Brighton ausgesetzt sehen.
Dabei sind diese Slogans regelmäßig homosexuellenfeindlich.
Denn das beschauliche Brighton gilt als besonders tolerant gegenüber LGBT*IQ, viele leben genau deswegen gerne dort. Sowas als „Sticheleien“ abzutun, sei eine Ausrede, wenn Menschen Dinge sagen, die sie nicht sagen sollten, beginnt Beale ihren DINNER-Vortrag.
„Als es in der Fußballsaison 2013/14 solche Gesänge gab, fanden einige im Stadion und auch manche der eingesetzten Ordner_innen und Polizist_innen das lustig. Aber für andere war es beängstigend und verletzend.“
Das sei nun fünf Jahre her. „Heute ist das natürlich besser“, behauptet Beale augenzwinkernd ins Publikum und erhält wissendes Gelächter. Denn allen ist klar, dass sich seitdem nur wenig getan hat.
„Das gleiche ist bei einem Spiel gegen Brighton diesen Monat wieder passiert. Obwohl ein Schiedsrichter in Frankreich gerade erst ein Fußballspiel wegen eines homophoben Banners im Fanblock unterbrochen hat“, stellt Beale die tatsächliche Situation klar.
Natürlich sei es meist die Minderheit im Stadion, die mit solchen homophoben Schlachtrufen auffällt. „Aber es ist oft die gleiche Minderheit, die rassistische Parolen verbreitet. Der Mehrheit der Besucher_innen nimmt sie dadurch aber die Freude an dem Spiel, das sie eigentlich lieben. Denn die sind am Wettstreit, am Sport interessiert, nicht ob einer der Spieler vielleicht schwul sein könnte.“
Trotzdem gebe es bis heute keinen aktiven schwulen Spitzenfußballer im Vereinigten Königreich. „Warum outen, wenn es doch nichts bringt?“ stellt Inga Beale stellvertretend die Frage, die viele homosexuelle Fußballer_innen umtreibt.
Parallelen in Sport und Business
Beales sportlicher Einstieg in den Abend kommt nicht von ungefähr, denn Personalfragen im sportlichen Wettstreit stehen für Beale sinnbildlich für den Umgang mit Mitarbeitern im Wettbewerb der Geschäftswelt. „Ist die Akzeptanz im Business tatsächlich so viel besser als im Sport?“
Für jemanden wie Inga Beale, die ihre Karriere 1982 bei der Londoner Prudential Assurance Company als Underwriter für internationale Rückversicherungen begann, zählt bei der Beantwortung solcher Fragen nicht allein das Bauchgefühl. Sondern Zahlen und Fakten. Da kommt es gelegen, dass sie Mitglied des Stonewall’s Development Council ist. Dort erhebt man regelmäßig aussagekräftige Indizes zur Gleichberechtigung und Inklusion im internationalen Arbeitsleben. Deshalb hat Beale natürlich Zahlen dabei:
„Zwei Drittel der LGBT*IQ sind überzeugt, dass es Homophobie im Sport gibt, 70 Prozent der Fußballanhänger_innen haben Diskriminierungserfahrungen mitbekommen. Gleichzeitig mussten 18 Prozent im Unternehmensumfeld negative Kommentare von Kolleg_innen über sich ergehen lassen. Etwa ein Drittel verberge deshalb die eigene sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität.“
Obwohl sie im vergangenen Oktober die OUTstanding-Liste der erfolgreichsten LGBT*IQ-Business-Persönlichkeiten anführte und schon 2015 als erste auf der Financial Times-Liste der 100 führenden queeren Executives stand, war es ihr zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn nicht anders ergangen.
„Als ich in meinen Zwanzigern war, hätte ich selbst fast mein Unternehmen verlassen. Ich war desillusioniert.“ Über Jahre habe sie sich versteckt, zog sich zurück, verbot selbst ihrer langjährigen Partnerin, sie auf der Arbeit anzurufen, um sich nicht versehentlich zu outen. Im Jahr 2008 nahm sie es dann selbst in die Hand, outete sich. „Das Doppelleben machte mich krank.“ Danach sei ihr eine große Last von den Schultern gefallen.
Veränderung wagen
Aus dieser eigenen Erfahrung heraus wurde Inga Beale ab 2014 als erste weibliche Lloyd’s-CEO zur treibenden Kraft bei der Modernisierung der Diversity- und Inklusionskultur in der internationalen Versicherungswirtschaft.
So rief sie im Jahr 2015 das Dive-In-Festival als weltweite Initiative zur Förderung von Vielfalt in diesem Wirtschaftszweig ins Leben. Ziel des Veranstaltungsprogramms ist es, Mitarbeitern die Möglichkeit einzuräumen, ihr volles Potential auszuschöpfen und gleichzeitig den Entscheidern zu verdeutlichen, wo der Business Case liegt, wenn man über den Tellerrand traditioneller Definitionen von Diversity hinausblickt.
Seither wird bei dem dreitägigen Festival im September jedes Jahr intersektional über Geschlecht, Alter, kulturellen Hintergrund, sexuelle Orientierung, soziale Beweglichkeit, Glauben, Pflegeverantwortung, seelische Gesundheit und körperliche Einschränkungen im Zusammenhang mit Talentförderung und Personalentwicklung nachgedacht.
Denn: „Menschen die Angst haben, können niemals ihr bestes geben“, sagt Inga Beale als es vor den Fenstern der E&Y-Etage dunkel über Düsseldorf geworden ist. Ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, habe deshalb nicht nur für jede Führungskraft oberste Priorität sondern für alle Mitarbeiter_innen.
Wer dieses Ziel konsequent verfolge, könne auch einen großen Sektor wie die Versicherungsbranche innerhalb von fünf Jahren signifikant inklusiver und LGBT*IQ-akzeptierender aufstellen.
„Ich war die erste CEO bei Lloyd‘s die LGBT*IQ auch ausgesprochen hatte. Bis dahin herrschte dort Frauenmangel und alle waren weiß. Entsprechend war das Kichern, wenn ich beispielsweise das Wort „lesbisch“ einfach mal aussprach. Aber ich machte das weiter so, bis meine Mitarbeiter_innen diese Worte auch benutzten und später sogar ihre eigenen Netzwerke gründeten.
Und Beale geht noch weiter. Was in einem der wichtigsten internationalen Wirtschaftszweige funktioniere lasse sich ebenso auch auf nationale Sozialstrukturen übertragen.
„Wenn sich weltweit operierende Konzerne in Ländern, in denen Lesben, Schwule und Transgender benachteiligt werden, unmissverständlich zu Inklusion und Akzeptanz bekennen, können sie selbst dort Gesellschaften im Kern verändern“, gab Beale den Dinner-Gästen abschließend mit auf den Weg.
Zum diesjährigen Transgender Day of Visibility teilen wir mit Euch einfache Tipps und Vorschläge, mit denen Ihr zu einem Ally für trans* Menschen werden könnt. Ihr fragt Euch, was ein Ally ist und wollt mehr zum Thema #TDOV erfahren? Dann haben wir hier ein paar nützliche Informationen für Euch zusammengetragen.
#TDOV
Der Transgender Day of Visibility (kurz: TDOV) wird seit 2009 jährlich am 31. März gefeiert und legt den Fokus auf die Sichtbarkeit von trans* Menschen. Wieso? Ganz einfach: trans* Menschen werden nach wie vor diskriminiert, benachteiligt und erfahren im öffentlichen Leben wenig Aufmerksamkeit. Deshalb wird dieser Tag genutzt, um auf Missstände hinzuweisen, sich für trans* Menschen einzusetzen und sie zu feiern.
- trans* stellt einen Sammelbegriff dar, bei dem das * stellvertretend für die vielen Bezeichnungen und Ausprägungen von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, die weit über transsexuell, transident, etc. hinausgehen.
„Was kann ich als Ally tun, um trans* Menschen
zu unterstützen?“
Was ist überhaupt ein Ally?
Generell sind Allies Verbündete, also Menschen, die sich anderen gegenüber solidarisch zeigen. Bei LGBT*IQ-Allies geht es grundsätzlich um die Solidarisierung mit Menschen, die aufgrund ihrer Identität, in Bezug auf Geschlecht, Ausdruck und Sexualität, gesellschaftliche Benachteiligung und/oder Diskriminierung erfahren.
Für die Solidarisierung mit und Unterstützung von trans* Menschen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Dabei stellen die hier angeführten Beispiele nur einen Auszug und keine vollständige Liste dar. Vielmehr sind die Tipps als Inspiration zu verstehen, um sich bewusster mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Informieren:
Suche explizit nach trans* relevanten Themen im Internet.
Zum Einstieg können hier Filme, Reportagen, Internetseiten oder Social-Media-Kanäle für eine erste Annäherung an das Thema hilfreich sein. Zur Vereinfachung haben wir Dir hier einige interessante sowie informative Beispiele aus unterschiedlichen Kategorien herausgesucht:
- Becoming a Visible Man (2004): Autobiographie und Kommentar von Jamison Green.
- Blaue Augen bleiben blau: Mein Leben. (2010): Biographie von Balian Buschbaum.
- Eine fantastische Frau (2017): Oscarprämierter Film über eine trans* Frau.
- Girl (2018): Spielfilm über ein fünfzehnjähriges trans* Mädchen.
- Romeos (2011): Spielfilm um einen schwulen trans* Mann.
Nutze eine genderinklusive Sprache.
Sprache hat einen direkten Einfluss auf unser Denken sowie unsere Wahrnehmung und schafft dadurch Realitäten. Genderinklusive und -gerechte Sprache ist also ein wesentlicher Faktor für einen diskriminierungsfreien Umgang miteinander und fördert aktiv die Gleichstellung aller Geschlechter. Momentan arbeiten wir an der Veröffentlichung eines Leitfadens für eine genderinklusive und -gerechte Sprache. Sobald dieser auf unserer Website zur Verfügung steht, lassen wir es Dich wissen.
Eine konkrete Anlaufstelle stellt fair language dar, die beispielsweise ein Browser Plugin anbieten, das automatisch alternative genderinklusive Formulierungen vorschlägt. Wer eine Übersicht zu Alternativen für bestimmte Begriffe sucht, kann online beim Genderwörterbuch fündig werden. Darüber hinaus haben wir im Rahmen der Einführung der dritten Option einen HOW TO: Guide herausgebracht, der sich unter anderem mit genderinklusiven Alternativen zu gängigen Formulierungen beschäftigt.
Kennst du eine trans* Person in deinem Umfeld?
Du kennst eine oder mehrere trans* Person(en), weißt aber nicht, wie du sie ansprechen sollst? Dann sind die Vorschläge zum Punkt „Kommunizieren“ hoffentlich hilfreich.
Du kennst keine trans* Person? In Zeiten von Social Media ist es einfacher geworden: Suche beispielsweise mit dem Stichwort „trans*“ nach passenden Profilen auf Instagram und trete so mit ihr in Kontakt. Alternativ kannst du dich auch über Veranstaltungen für LGBT*IQ-Menschen informieren. Die Wahrscheinlichkeit dort mit einer trans* Person ins Gespräch zu kommen ist sehr viel größer.
Kommunizieren:
Benutze die Pronomen, die eine trans* Person für sich verwendet.
Frage die Person nicht nach ihrem „echten“ oder „alten“ Namen und den dazugehörigen Pronomen. Respektiere, dass sie diesen abgelegt hat. Benutze einfach das gewünschte Pronomen, nicht Deine Vermutung. Bei jeglicher Unsicherheit bist Du schon beim nächsten Punkt.
Habe keine Angst davor Fragen zu stellen, die du auch beantworten würdest.
Wenn Dir etwas unklar ist: Frage höflich nach. Dabei gilt, dass Du jede Frage, bei dessen Beantwortung Du dich selbst unwohl fühlst, einfach nicht stellst.
Wir alle nutzen sie, aber vermeide Aussagen basierend auf Stereotypen über trans* Menschen.
Ganz allgemein geben uns Stereotype Sicherheit, indem sie unsere Umwelt ordnen und uns ein positives Zugehörigkeits- sowie Selbstwertgefühl verschaffen. Dadurch grenzen wir uns von anderen ab, können „das Andere“ allerdings auch abwerten. Wenn es beispielsweise um Geschlechterstereotype geht, können Aussagen wie „Du siehst aber aus wie eine echte Frau!“ oder „Solche Kleidung trägt kein richtiger Mann.“ verletzend für trans* Menschen sein. Denn: der eigene geschlechtliche Ausdruck ist individuell. Akzeptiere die Person so, wie sie ist.
Handeln:
Setze dich für die Rechte und gegen die Diskriminierung von trans* Menschen ein.
Nachdem Du dich bereits informiert hast, kannst du jetzt in Aktion treten. Beispielsweise durch die Teilnahme an Demonstrationen, eine Spende an Organisationen oder der ehrenamtlichen Tätigkeit in Vereinen. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten sich für die Rechte und gegen die Diskriminierung von trans* Menschen einzusetzen. Recherchiere dazu weiter im Internet. Hier haben wir für Dich nur einen kleinen Auszug:
- Bundesvereinigung trans*: Macht sich für geschlechtliche Selbstbestimmung und Vielfalt stark.
- trans* – Ja und?: Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und setzt sich für Empowerment und gegen Diskriminierung von jungen trans* Menschen ein.
- Transmann e.V.: Ein bundesweiter und gemeinnütziger Verein für Frau-zu-Mann (FzM/FtM) Trans* und Inter*-Personen.
- TransInterQueer e.V.: Dabei handelt es sich um einen Verein, der sich für trans*, inter* und queer Menschen einsetzt.
- PROUT AT WORK-Foundation: Wir setzen uns auch für die Chancengleichheit von trans* Menschen am Arbeitsplatz ein und arbeiten dafür eng mit Unternehmen und LGBT*IQ-Netzwerken zusammen.
Besuche eine Informationsveranstaltung zum Thema trans* in deiner Umgebung.
In deiner Umgebung gibt es sicherlich eine passende Veranstaltung. Egal ob Filmfestival, Themenabend oder ein „Stammtisch“ Treffen. Die bereits angeführten Websites verweisen auf bevorstehende Termine, an denen auch Du teilnehmen kannst. Informiere dich aber vorher, ob die Veranstaltungen auch wirklich für alle offen sind. Wenn nicht, respektiere das und frage einfach nach anderen Terminen, an denen Du teilnehmen kannst. Werde kreativ und halte die Augen offen!
Bleibe interessiert und bilde dich stetig weiter.
Gebe dich nicht mit einmal gelerntem Wissen zufrieden. Jede trans* Person ist genauso einzigartig und individuell wie Du! Lass dich auf sie ein und behandle sie so, wie Du auch behandelt werden möchtest.
Big Impact Initiative Award:
RBg der Bosch Gruppe
Der Award in der Kategorie Big Impact Initiative, ging dieses Jahr an das Netzwerk RBg der Bosch Gruppe, welches über das Jahr verteilt und insbesondere zur Pride-Saison 2018 mit einer Vielzahl an Aktionen die Sichtbarkeit von LGBT*IQ als arbeitsrelevantes Thema in der Gesellschaft stärkte. Dabei beschränken sie sich nicht nur auf ihr eigenes Unternehmen, sondern nutzen ihre Präsenz auch dazu die Aktivität anderer Unternehmen und Organisationen hervorzuheben. In keinem Jahr war die LGBT*IQ-Chancengleichheit im Arbeitsleben so stark thematisiert wie in diesem – und dies geht zu großen Teilen auf dieses Netzwerk zurück!
Rising Star Award:
GLOW von Sandoz
Das 2017 gegründete Netzwerk konnte in kurzer Zeit die aktive Unterstützung und Mitarbeit ihres Head of Global HR sowie ihrer Head of Global Diversity & Inclusion gewinnen und legte so die Grundlagen für hohen Support. Weiterhin wurde der Grundstein für eine globale Aufstellung des Netzwerks in enger Zusammenarbeit mit dem D&I Global Team gelegt und die Sichtbarkeit von LGBT*IQ sowohl in den eigenen Reihenals auch nach außen aktiv erhöht! Die klaren Ziele und strategische Vernetzung machen das Netzwerk bereits jetzt zu einem Meinungsmacher und die Message an die LGBT*IQ-Community ist: Hier seid ihr willkommen, hier gehört ihr dazu!
Global Leader Network Award:
PRIDE at Accenture
Immer wieder hat das Unternehmen durch seine starken Out Executives für eine Verbesserung der Situation von LGBT*IQ in Deutschland gesorgt. Durch strategisches Vorgehen und reflektierte Aktionen setzt das Netzwerk außerdem global auf allen wichtigen Ebenen des Unternehmens an und dehnt die Grenzen des Möglichen für LGBT*IQ insbesondere in Ländern mit LGBT*IQ-feindlichen Strukturen. Entsprechend dem Slogan “ONE global Network, 44 Countries, ONE global policy”, sorgen sie für einen beispielhaften Umgang mit LGBT*IQ-Diversity im eigenen Unternehmen und darüber hinaus.
Beth Brooke-Marciniak
„Mein Leben wandelte sich zum Guten; von einem Moment zum anderen von schwarz/weiß zu bunt. Nach 52 Jahren.“
Schon zum dritten Mal in Folge waren Senior Executives bedeutender deutscher und internationaler Wirtschaftsunternehmen und –institutionen der Einladung des PROUT AT WORK-Netzwerkes in die Bankenmetropole Frankfurt am Main gefolgt um sich beim DINNER BEYOND BUSINESS in lockerer Atmosphäre und bei einem erstklassigen Abendessen über die Potentiale und Wege zu einer offenen, vielfältigen und diskriminierungsfreien Arbeitswelt auszutauschen.<br>Darunter waren Vertreter_innen von Continental, BASF, Vattenfall, Coca Cola, Thyssenkrupp, der Europäischen Zentralbank und SAP. In diesem Jahr war es dabei gelungen mit Beth Brooke-Marciniak eine der 100 einflussreichsten Frauen der Welt als Keynote-Speakerin zu gewinnen und mit ihr in einem ungezwungenen Face-to-Face-Dialog, der viele einfühlsame Einblicke und beeindruckende Aussagen zuließ, vor dem spektakulären Ausblick von Deutschlands höchstem Wolkenkratzer ins Gespräch zu kommen.
„Mutig“. Dieses Wort kommt einem zwangsläufig in den Sinn, wenn man Beth Brooke-Marciniak, Global Vicepresident Public Policy und Vorstandsmitglied beim global operierenden Beratungshaus EY (Ernst & Young), beim Kamingespräch mit PROUT AT WORK-Vorstand Albert Kehrer zuhört.
Schon zum dritten Mal in Folge waren Senior Executives bedeutender deutscher und internationaler Wirtschaftsunternehmen und –institutionen der Einladung des PROUT AT WORK-Netzwerkes in die Bankenmetropole Frankfurt am Main gefolgt um sich beim DINNER BEYOND BUSINESS in lockerer Atmosphäre und bei einem erstklassigen Abendessen über die Potentiale und Wege zu einer offenen, vielfältigen und diskriminierungsfreien Arbeitswelt auszutauschen.
Darunter waren Vertreter_innen von Continental, BASF, Vattenfall, Coca Cola, Thyssenkrupp, der Europäischen Zentralbank und SAP.
In diesem Jahr war es dabei gelungen mit Beth Brooke-Marciniak eine der 100 einflussreichsten Frauen der Welt als Keynote-Speakerin zu gewinnen und mit ihr in einem ungezwungenen Face-to-Face-Dialog, der viele einfühlsame Einblicke und beeindruckende Aussagen zuließ, vor dem spektakulären Ausblick von Deutschlands höchstem Wolkenkratzer ins Gespräch zu kommen.
Vorbilder – „Wer, wenn nicht ich?“
„Wie mutig“, denken die Zuhörer_innen im Saal also still in sich hinein, wenn Beth Brooke-Marciniak erzählt, dass sie die längste Zeit ihres Lebens nicht offen mir ihrer sexuellen Orientierung umgegangen sei.
Es war im Februar 2011, als sie an der Video-Kampagne „It Gets Better“ zur Ermutigung von LGBT*IQ-Teenagern teilnahm und sich spontan entschloss sich vor laufender Kamera als lesbische Frau zu outen.
„Was würde ich in diesem Video sagen, wenn ich wirklich ehrlich wäre“, hatte sie sich am Abend vorher selbst hinterfragt. „Ich hatte eine Botschaft zu überbringen, von der ich wusste, dass sie von Bedeutung ist.“
Ihre damalige Partnerin und auch sie selbst waren jedoch davon ausgegangen, dass das Outing das Ende ihrer Karriere bedeuten würde. Doch die Reaktionen auf ihre aufsehenerregende Offenheit waren das genaue Gegenteil. „Mein Leben wandelte sich zum Guten; von einem Moment zum anderen von schwarz/weiß zu bunt. Nach 52 Jahren.“
Doch nicht nur das. Ihre Offenherzigkeit änderte gleichzeitig auch die Art, wie in der Geschäftswelt über Diversity gedacht wird.
„Unsere Führungsebene war sehr stolz auf mich, ich bekam Anrufe und Emails von Jugendlichen und Eltern und bei einem der darauffolgenden öffentlichen Auftritte stehende Ovationen, die mich zu Tränen rührten.“
Mit ihrer spontanen Outing habe sie in diesem Moment mehr bewegt als jemals zuvor in ihrem Leben, erzählt Rolemodel Brooke-Marciniak. „Ich verstand es als meine Aufgabe und Verpflichtung. Wer sollte es tun, wenn nicht ich?“
Business Case – „Der Imperativ des Marktes“
Die besten Talente zu bekommen sei ein Aspekt der Business Case-Perspektive bei der Schaffung eines LGBT*IQ-wertschätzendes Arbeitsumfeldes, leitet Albert Kehrer den zweiten Schwerpunkt des diesjährigen Dinner-Gespräches ein und die EY-Chefin ergänzt: „Es geht um den Imperativ des Marktes. Wir müssen so divers wie unsere Kunden sein. Ob hinsichtlich der Funktionalität, der Qualität oder der Innovation – in der Gesamtsumme sind wir so überall besser.
„Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen, die sich auf den Stellenwert von LGBT*IQ fokussieren, auch in allen anderen Bereichen von Inklusion und Diversity, beispielsweise in der Frauenförderung, gut aufgestellt sind.“
Eine große Hürde sei jedoch die schwierige Messbarkeit der Effekte von Maßnahmen für die Belange von Lesben, Schwulen und transidenten Menschen im Unternehmen.
„Ich weiß“, antwortet Brooke-Marciniak darauf, „in den meisten Ländern ist es nicht möglich sich im Unternehmen als LGBT*IQ zu identifizieren.“ Deshalb sei es schwer die Wirkung von LGBT*IQ-akzeptierender Unternehmenspolitik zu bewerten. „Das macht aber nichts. Denn wir wissen, dass sie einen Mehrwert bedeutet.“
Wer allerdings darauf verzichte, weil der Wert nicht messbar sei, der suche nach Ausreden.
Auf die pointierte Frage ihres Gesprächspartners, ob LGBT*IQ-Belange im Unternehmen tatsächlich notwendigerweise so hohe Priorität genießen müssten, antwortet Brooke-Marciniak wiederum entschieden: „Untersuchungen zeigen, dass Unternehmen, die sich auf den Stellenwert von LGBT*IQ fokussieren, auch in allen anderen Bereichen von Inklusion und Diversity, beispielsweise in der Frauenförderung, gut aufgestellt sind.“
Verbündete – „Die Welt verändern, Sicherheit geben“
Bei mittlerweile hereingebrochener Dunkelheit vor den Lichtern der Frankfurter Skyline eröffnet Kehrer das letzte Drittel des Kamingesprächs mit der Frage, warum es wichtig sei als Unternehmen ein LBGT*IQ-Verbündeter zu sein. Immerhin unterstütze EY sowohl in Großbritannien als auch den USA diese Personengruppe im Unternehmen gezielt.
„Weil wir Werte haben“, gibt Brooke-Marciniak ohne zu zögern zurück. „Wir alle sind weltweit aktiv. Doch auf die Gesetze der einzelnen Länder haben wir keinen Einfluss. Viele davon laufen in die falsche Richtung, sind sogar rückwärtsgewandt und Populismus breitet sich aus. „Unsere Fußspuren können die Welt verändern.“
Auf Kehrers Frage wie der Einzelne sich im Unternehmen zum Verbündeten seiner LGBT*IQ-Kolleg_innen machen kann, zeigt das EY-Vorstandsmitglied Brooke-Marciniak eine Reihe von Handlungsmöglichkeiten auf: Zum Beispiel neugierig sein und keine Angst davor haben. Denn es gehe nicht nur immer um die konkreten Anliegen der lesbisch-schwulen-trans*-Bevölkerung, sondern um grundlegendes Verständnis. „Eines Tages kann es auch dich berühren.“
Erst neulich habe sie in Davos am Rande des Weltwirtschaftsforums mit einem dankbaren CEO gesprochen, dessen Tochter sich unlängst als homosexuell geoutet habe. Die vorherige Auseinandersetzung mit Thema habe ihm dabei sehr geholfen.
Und es gebe den „Wow, sogar auch der“-Effekt, wenn Persönlichkeiten aus der Unternehmensspitze sich öffentlich als Verbündete der LGBT*IQ-Menschen in ihren Unternehmen zu erkennen gäben und so für diese Mitarbeiter_innen eine bedeutende Sichtbarkeit ermöglichten, die weder für die Personalabteilung noch für die LGBT*IQ-Gruppen selbst in dieser Form erreichbar sei.
Wichtig sei auch, geouteten Beschäftigten Hilfsbereitschaft zu signalisieren, Zeit zu lassen aber bei Bedarf unterstützend zur Seite zu stehen. „Manche gehen nämlich lieber wieder zurück in ihr Versteck, wenn sie den Eindruck haben, dass sie ihrem Boss nicht vertrauen können und nicht wissen ob ihre Offenheit wirklich Sicherheit bedeutet.“
So komme es, dass 70 Prozent der ungeouteten Mitarbeiter_innen über kurz oder lang das Unternehmen verlassen würden. Deshalb sei es wichtig mit ihnen ins Gespräch zu kommen um zu erfahren, was noch zwischen ihnen und ihrem Outing steht. „Vor allem aber ist es wichtig die Gespräche mitzubekommen, die so heute nicht mehr stattfinden sollten und dagegen zu halten, denn das kriegen auch die noch ungeouteten mit“, so Beth Brooke-Marciniak am Ende des Gesprächs.
Video vom Fireplace-Chat mit Beth Brooke-Marciniak
Claudia Brind-Woody
„Auch LGBT*IQ müssen mutig sein. Es ist ihre Entscheidung. Wir müssen ihnen jedoch auch die positiven Effekte des Coming-Out aufzeigen, statt wie bisher nur Nachteile damit zu verbinden.“
Claudia Brind-Woody arbeitet seit 1996 für IBM, ist Vice President des Unternehmens und zugleich Geschäftsführerin des Global Intellectual Property Licensing. Damit ist sie eine der einflussreichsten homosexuellen Frauen in der internationalen Geschäftswelt und eine Schlüsselperson in zahlreichen LGBT*IQ-Organisationen. Mehr als 40 davon fördert das IT- und Beratungsunternehmen mittlerweile in 30 Ländern und trägt durch diese offene Haltung dazu bei, dass sich auch in anderen Unternehmen eine LGBT*IQ-wertschätzende Unternehmensphilosophie etabliert. In den vergangenen Jahren war Brind-Woody nicht nur Preisträgerin mehrerer Gleichberechtigungspreise sondern auch ständige Vertreterin in den internationalen Rankings der einflussreichsten lesbischen Persönlichkeiten. Damit lebt sie vor, was sie von anderen Unternehmenslenker_innen einfordert und zum Titel ihrer Keynote für das DINNER BEYOND BUSINESS gemacht hat: „Authentic Leadership“.
Wer Claudia Brind-Woody zuhört, wenn sie über die Notwendigkeit und die Chancen einer LGBT*IQ-wertschätzenden Unternehmensphilosophie spricht, kann sich wechselnder Gemütszustände nicht erwehren. Wissendes Schmunzeln lässt sie auf den Gesichtern ihres Publikums erscheinen, wenn sie als Vice President von IBM erzählt, wie man ihr in Japan jüngst berichtet habe, dass es unter den Mitarbeitern keine Schwulen oder Lesben gäbe und somit kein Handlungsbedarf bestünde.
Denn natürlich wissen die Unternehmensvorstände und Senior Executives, die an diesem Abend auf Einladung der PROUT AT WORK-Foundation im Turm der Deutschen Bank AG zum DINNER BEYOND BUSINESS zusammen gekommen sind, dass es nicht so ist. Dass es in jedem großen Unternehmen einen Talentpool von Mitarbeiter_innen mit LGBT*IQ-Background gibt, der noch viel zu oft unerschlossen brach liegt.
Deshalb gelingt es Brind-Woody in ihrer Keynote auch gleich darauf mehrheitlich betretenes Schweigen im Publikum zu erzeugen, indem sie die Frage stellt, wer denn überhaupt über eine Liste der LGBT*IQ-Top-Talente im eigenen Haus verfüge? Nur wenige.
Als sie die Frage erweitert, ob es im Unternehmen die Möglichkeit zur freiwilligen Selbstidentifikation als LGBT*IQ gibt, ist fast keine Hand mehr erhoben.
Brind-Woody bedauert das, räumt aber ein, dass in Deutschland der strikte Datenschutz eine solche Selbstidentifikation verhindere: „Wenn wir nicht wissen, wer unter unseren Angestellten einen LGBT*IQ-Hintergrund hat, wie sollen wir sie dann gezielt fördern?“
Auch ein Dinner-Gast fragt, wie man denn Mentoring-Programme für LGBT*IQ-Mitarbeiter_innen auflegen solle, ohne dass damit ein Coming-Out verbunden sei.
Brind-Woodys Antwort darauf ist überraschend aber unmissverständlich: „Auch LGBT*IQ müssen mutig sein. Es ist ihre Entscheidung. Wir müssen ihnen jedoch auch die positiven Effekte des Coming-Out aufzeigen, statt wie bisher nur Nachteile damit zu verbinden.“
Authentisches Führen bedeute eben auch Teams in vielfältiger Zusammensetzung zusammenstellen zu können.
„Eine Fußballmannschaft, die nur aus Stürmern besteht, wird nie ein Spiel gewinnen. Ohne den Torwart in seinen grellen Farben funktioniert es nicht“, zieht Brind-Woody die Parallele zwischen Business und Sport. „Auch im Geschäftsleben geht es schließlich ums Gewinnen.“
‚Walk the Talk‘ – den eigenen Worten Taten folgen lassen
Claudia Brind-Woody arbeitet seit 1996 für IBM, ist Vice President des Unternehmens und zugleich Geschäftsführerin des Global Intellectual Property Licensing. Damit ist sie eine der einflussreichsten homosexuellen Frauen in der internationalen Geschäftswelt und eine Schlüsselperson in zahlreichen LGBT*IQ-Organisationen. Mehr als 40 davon fördert das IT- und Beratungsunternehmen mittlerweile in 30 Ländern und trägt durch diese offene Haltung dazu bei, dass sich auch in anderen Unternehmen eine LGBT*IQ-wertschätzende Unternehmensphilosophie etabliert.
„Was hilft es, wenn wir hier oben in der Unternehmensspitze tolle Strategiepapiere zu Diversity haben, aber gleichzeitig ein homophober Manager auf der mittleren Leitungsebene der beruflichen Laufbahn und damit dem Leben vieler unserer Talente mit LGBT*IQ-Background im Wege steht?“
In den vergangenen Jahren war Brind-Woody nicht nur Preisträgerin mehrerer Gleichberechtigungspreise sondern auch ständige Vertreterin in den internationalen Rankings der einflussreichsten lesbischen Persönlichkeiten. Damit lebt sie vor, was sie von anderen Unternehmenslenker_innen einfordert und zum Titel ihrer Keynote für das DINNER BEYOND BUSINESS gemacht hat: „Authentic Leadership“.
Darunter versteht sie den Auftrag die eigene Führungsrolle durch authentische Beziehungen zu den Mitarbeiter_innen zu legitimieren.
„Kann ich als Vorgesetze_r die Worte ‚lesbisch‘ oder ‚transgender‘ so benutzen, so dass mein Gegenüber den Eindruck hat, dass es kein Problem ist, so zu sein?“
Das setze einen Führungsstil mit dem Herzen voraus, ohne Angst sich dadurch verwundbar zu machen. Aber auch, den eigenen Worten Taten folgen zu lassen. Wer sage, Vielfalt im Arbeitsumfeld sei wichtig, müsse auch etwas dafür tun.
„Was hilft es, wenn wir hier oben in der Unternehmensspitze tolle Strategiepapiere zu Diversity haben, aber gleichzeitig ein homophober Manager auf der mittleren Leitungsebene der beruflichen Laufbahn und damit dem Leben vieler unserer Talente mit LGBT*IQ-Background im Wege steht?“
Betroffene Stille füllt den Saal im 35. Stock als Brind-Woody den Führungskräften im Publikum erklärt, weshalb auch heute noch viele LGBT*IQ ein Coming-Out im Beruf vermeiden. Sie erzählt von der steigender Zahl lesbischer, schwuler oder trans* Kinder und Jugendlicher in den USA, die von ihren Eltern aus dem Haus geworfen und in die Obdachlosigkeit getrieben würden. Von der ebenfalls steigenden Selbstmordrate unter diesen Teenagern.
„Als muslimisches, jüdisches oder dunkelhäutiges Kind wird man möglicherweise auch auf dem Schulhof gemobbt. Aber man kommt nach Hause und findet bei seiner Familie Verständnis und Unterstützung, denn die Eltern sind selbst muslimisch, jüdisch oder dunkelhäutig. Bei lesbischen, schwulen, transidenten oder genderqueeren Kindern sind es die Eltern aber meistens nicht.“
Übertragen auf den Anspruch authentischer Menschenführung bedeute dies, zu lernen auch Mitarbeiter_innen motivieren und fördern zu können, die anders seien als man selbst.
Viele, auch sie selbst, seien bei benachteiligenden Entscheidungen oder verletzender Wortwahl in der Vergangenheit zu oft still gewesen. „Aber Schweigen ist kein Führungsstil“, bringt es Brind-Woody auf den Punkt.
Am Ende ihrer Keynote ruft sie dazu auf, als Führungskraft wagemutiger und selbstbewusster zu sein, auch wenn das bedeute gelegentlich gegen den Strom schwimmen zu müssen.
„Natürlich ist es ist wunderbar erfolgreich zu sein. Aber noch stärker ist es Bedeutsames zu tun.“
Auch in diesem Jahr waren wieder fast 30 Vorstände und Senior Executives von Lufthansa, Vodafone, IBM, Commerzbank, Deutsche Bank, Fraport, Europäischer Zentralbank, Randstad Deutschland, Accenture, White & Case, Sandoz, Oliver, Wyman, Linklaters, Bayer, Procter & Gamble, Hogan Lovells Merck, der Mainzer Verkehrsgesellschaft, KPMG und Google der Einladung der PROUT AT WORK-Foundation gefolgt, um beim Dinner in lockerer Atmosphäre die Vorteile vielfältiger und chancengleicher Mitarbeiter_innenführung zu diskutieren.
Video der Rede von Claudia Brind-Woody:
John Browne
Noch seien Coming-Outs in der Wirtschaft – gerade unter Führungskräften – selten […]. Es fehle an Vorbildern, die zeigen, wer sie sind.
Wo der frühere Chef von BP und heutige Executive Chairman der Ölinvestfirma L1 Energie, John Browne (68), auftritt, wird es emotional – ein seltener Umstand in der Welt der Wirtschaft. In seiner Keynote an die teilnehmenden Führungskräfte erzählte der gebürtige Hamburger Browne aus seinem Leben und von seinem jahrzehntelangen Verstecken. Seine Mutter, eine Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz, hatte ihm in jungen Jahren eingeschärft, dass es gefährlich sei, jemandem ein Geheimnis zu erzählen und ein identifizierbarer Teil einer Minderheit zu sein. An diesen Rat hielt sich Browne bis zu seinem Zwangs-Outing im Jahr 2007. In seinen 41 Jahren bei BP – davon 13 Jahre als Chief Executive –, in der er den Energiekonzern zu einer der größten Firmen weltweit entwickelte, habe er die ganze Zeit ein Doppelleben geführt: eines für die Öffentlichkeit und ein privates als homosexueller Mann. Seine wahre Identität zu verheimlichen, habe von ihm ständige Wachsamkeit verlangt, berichtete Lord Browne. Heute findet er, dass es keine gute Idee sei, seine Identität zu verstecken. Das koste Menschen viel Energie und Kreativität, die in der Arbeitswelt letztlich den Unternehmen verloren gingen.
Eine Studie für sein Buch „The Glass Closet: Why Coming Out is Good Business“ habe herausgefunden, dass der Wert von Unternehmen mit authentisch und offen lebenden Vorständen deutlich höher liege als bei Unternehmen mit Vorständen, die traditionell-konservative Ansichten vertreten. Wirtschaft und Gesellschaft profitierten also nachweislich von toleranten Unternehmenskulturen, sagte Brown in seiner emotionalen Keynote. An die anwesenden DAX-Vorstandsmitglieder und Top-Führungskräfte richtete er deshalb den Appell: Die Logik von Unternehmen sei, Menschen zusammen zu bringen. Deshalb sei es nur folgerichtig und wichtig, dass sich Weltkonzerne und große Unternehmen als Vorkämpfer zu Diversity und Inclusion bekennen, sie offen kommunizierten und immer wieder selbst auf die Tagesordnung setzten, um so ein angstfreies Arbeitsumfeld zu schaffen. Noch seien Coming-Outs in der Wirtschaft – gerade unter Führungskräften – selten, konstatierte der charismatische Browne. Es fehle an Vorbildern, die zeigen, wer sie sind.
In die Runde fragte Browne, wie viel offen schwul lebende Vorstände es denn in den Konzernen des S&P 500 Index gebe? Nur einen, und das sei Tim Cook, der CEO von Apple.
Als eine der erfolgreichsten Manager der Welt hat sich John Browne seit seinem Zwangs-Outing durch einen früheren Freund bewusst entschieden, ein Vorbild zu sein, ein „Role-Model“, um andere zu ermutigen, zu sich selbst zu stehen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Er wolle das Richtige tun, erklärte Brown sein Engagement. Deshalb schreibe er Bücher und sei in der Öffentlichkeit aktiv. Aus eigener Erfahrung wisse er nur zu gut: Die Wirtschaft ist ein „spezieller Ort“ und sehr konservativ. Veränderungen bräuchten hier Zeit und beharrlichen Druck.
In Deutschland hat sich bisher nur ein Konzern-Vorstandschef als schwul lebend geoutet: Niek Jan van Damme von der Deutschen Telekom.
„This was my first prout-at-work event I was encouraged to join, because I was really interested to hear Lord Browne. He is really interesting as a person and a very credible person to speak about inclusion in corporate environment. He gave us lessons which I hope we could take home to our own companies.“
Die extra zum DINNER BEYOND BUSINESS nach Hamburg gereisten Vorstandsmitglieder waren bewegt von dem, was John Browne erzählte. Robin J. Stalker, Finanzvorstand bei Adidas, erinnerte sich an seine erste Begegnung mit der LGBT*IQ-Bewegung, und dass er erst eine Weile über ihr Anliegen nachdenken musste, sich heute aber absolut damit identifiziere. „This was my first prout-at-work event I was encouraged to join, because I was really interested to hear Lord Browne. He is really interesting as a person and a very credible person to speak about inclusion in corporate environment. He gave us lessons which I hope we could take home to our own companies.“
An die halbstündige Rede von Lord Browne schloss sich ein vorzügliches Essen an, das bis in den späten Abend dauerte und währenddessen sich interessante Gespräche und neue Kontakte entwickelten.
Janina Kugel, Arbeitsdirektorin der Siemens AG, würde beim nächsten DINNER BEYOND BUSINESS gern wieder mit dabei sein: „Ich habe eine sehr aufgeschlossene Gruppe von unterschiedlichen Unternehmensvertreter_innen getroffen, die sagen, das Thema ist wichtig, wir wollen es vorantreiben, damit Diversity auch in Deutschland publik wird. Denn, wenn wir es genau überlegen, haben wir hier Nachholbedarf Leute zu finden, die sagen, ja ich gehöre der LGBT-Community an, ich stehe dazu, ich bin der oder die, die ich bin, und verstecke mich nicht.“
Norbert Janzen, als Arbeitsdirektor Mitglied der Geschäftsführung bei IBM, ist ebenfalls von der Idee des Abends begeistert: „Ich habe eine große Affinität zur Offenheit und liebe den Austausch zwischen Firmen, weil ich glaube, wir können sehr viel voneinander lernen. Und die Plattform, die hier geboten wurde, ist phänomenal. Das zu verbinden mit einem After-Work Dinner und mit einem so inspirierenden Gast ist hervorragend. Ich werde eine Menge mitnehmen und in die Firma zurücktragen.“
Die Veranstaltung mit Lord John Browne in Hamburg ist der Auftakt zu der Reihe DINNER BEYOND BUSINESS. Dabei trifft sich in lockerer Atmosphäre und bei einem erstklassigen Menü ein ausgewählter Kreis von Vorstandsmitgliedern mit den Vorständen und Stiftern von PROUT AT WORK. Die Keynote von namhaften Referenten schafft jeweils den Rahmen für Inspiration und den Austausch über neue Perspektiven der Unternehmenskultur. Die Treffen sind in unregelmäßigen Abständen geplant.
Der Einladung von PROUT AT WORK zum ersten DINNER BEYOND BUSINESS waren Vorstände und Executives von Adidas, Allianz, Bayer, Commerzbank, Covestro, DEA, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Dow, EY, GE, IBM, Latham&Watkin, Merck, Pfizer, PwC , Sandoz, Siemens, Sodexo und White&Case gefolgt.
Video der Rede von Lord Browne: