You did it your way

Meine nicht-Anpassung, mein sichtbarer Ausdruck als gender non-conforming, nimmt mir nicht mein Frausein.

Manchmal frage ich mich, ob ich nicht zu ‚langweilig‘ für jemand Queeres bin.

Ehrlich gesagt habe ich mich nie geoutet, weil ich mich nie verstecken musste.

Wenn mich Menschen fragen, wie ich meinen Erfolg erreicht habe, antworte ich, dass er auf meinen Erfahrungen mit Trauma beruht.

Sich über Erlebnisse, Gedanken, Empfindungen, Gefühle und Wahrnehmungen auszutauschen und dabei eine Verbindung zu Menschen zu spüren, ist ein Aspekt von Vielfalt, auch geschlechtlicher Vielfalt, den ich sehr wertvoll finde.

Trans* ist etwas Wunderbares – dieser Satz fasst zusammen, was ich als Gender-Euphorie bezeichne.

Es waren schwarze trans* Frauen, die mich über die Geschichte und Gegenwart unserer Community aufgeklärt haben, über das Privileg, in Europa queer zu sein, und über den langen Weg, den wir noch zurücklegen müssen, um die Diskriminierung zu beseitigen…

Ich war sehr lange auf der Suche nach mir selbst und habe das zeitweise mit der Suche nach anderen, materiellen Dingen verwechselt…

Mir war es immer wichtig, mit Kindern zu leben, durch Kinder ein Band zur Zukunft zu haben…

Ich vergaß, dass ich mir Flexibilität, Experimente und Unvollkommenheiten auf meinem Weg leisten konnte; dass ich in Überschneidungen und Gleichzeitigkeiten, in Vielfältigkeit leben konnte. …

Meine Reise begann mit einem Ende und einem Anfang, und dieses Ende machte am Ende meinen wahrhaftigen Neuanfang als nicht-binäre Person möglich. …

Über die Jahre wurde Drag ein immer größerer Teil von mir, der für mich nicht nur eine Kunstform darstellt, sondern auch die spielerische Konfrontation mit meiner Persönlichkeit zulässt. …

Trotzdem, oder gerade dadurch, dass ich kaum von Queerfeindlichkeit betroffen bin, motivieren mich meine Erfahrungen und auch die anderer, öffentlich für Aufklärung und Rechte von LGBTQ+ Personen einzustehen. …

Jede erlebte Diskriminierung in einem bestimmten Kulturkreis ermöglichte es meinem Verstand, mich gegen Unterdrückungen und Mikroaggressionen anderer sozialen Gruppen zu wappnen. …

Ich gehe jeden Tag in die Arbeit und kann sagen „I am what I am“! …

„Allen Schwierigkeiten zum Trotz fand ich mit 20 den Mut, mich zu allen Facetten meiner Identität zu bekennen. …“

War man einmal drin, öffnete sich diese Parallelwelt, in der alle sich kannten und man so sein durfte, wie man wollte. …

Meine Eltern und Großeltern haben mir beigebracht, dass die Zugehörigkeit zu einer Minderheit einen positiven Wert hat und etwas ist, auf das man stolz sein kann. …

Manchmal braucht es Zeit und Vorbilder, die Veränderungen herbeiführen. …

Es ist wichtig, seine Meinung zu sagen und ein Vorbild für junge Menschen zu sein. Ich wünsche mir, dass die nächste Generation noch fortschrittlicher ist, wenn es um Vielfalt und Integration geht. …

Wenn ich auf mein Leben blicke, dann bin ich froh. Froh, weil es so herrlich normal ist. Und das ist nicht selbstverständlich. …

Als ich in den 90er Jahren im Fernsehen erstmals eine Dokumentation über eine Trans* Frau sah, erfassten mich Abwehr, Faszination und unstillbare Sehnsucht gleichermaßen. …