MYSTORY mit …
alex
34 Jahre, frankfurt
„Es waren schwarze trans* Frauen, die mich über die Geschichte
und Gegenwart unserer Community aufgeklärt haben, über das Privileg, in Europa queer zu sein, und über den langen Weg, den wir
noch zurücklegen müssen, um Die Diskriminierung zu beseitigen….“
Veröffentlicht: September 2023
Privilegien, Aufklärung & Coming Outs.
Es ist mir schwergefallen, mich hinzusetzen und diesen Artikel zu schreiben. Es fühlt sich oft so an, als hätte ich nichts Bedeutendes mitzuteilen, wenn es um mein Coming-out geht. Es war einfach super ereignislos. Das ist eine sehr privilegierte Position, die vielen Personen unserer Community verwehrt bleibt, die um ihre Sicherheit fürchten müssen, wenn sie sich outen. Ich wünsche mir, dass alle Menschen unserer LGBTQIA2S+-Community ein ereignisloses Coming-out haben und sich in Zukunft vielleicht gar nicht mehr zu outen brauchen.
Als ich 15 Jahre alt war, wurde mir klar, dass ich bi bin. Ich interessierte mich mehr für Xena, die Kriegerprinzessin, und ihre „Freundschaft“mit Gabrielle als für das, was heterosexuelle Mädchen in meinem Alter eigentlich interessieren sollte. Ich fühlte mich zu Männern und Frauen hingezogen und wusste damals noch nicht, dass es noch so viel mehr wunderschöne Geschlechtsidentitäten gibt.
Heute würde ich mich als pan oder omni bezeichnen, wenn wir unbedingt ein Label brauchen – für mich bin ich einfach queer.
Ich fühle mich nicht nur zu einem Geschlecht hingezogen. Ich wusste es nur nicht, weil es 2003 nicht viele queere Darstellungen gab. 2004 kam The L Word heraus, und obwohl es damals schon sehr schwierige Stories gab, insgesamt nicht gut gealtert ist und kein gutes Beispiel für einen intersektionalen Ansatz ist, hat es damals meine Welt verändert, ebenso wie der L Word-Podcast.
Ich habe es meiner Mutter ziemlich früh und es war keine große Sache. Hauptsächlich, weil sie super tolerant ist, aber auch, weil es sich wahrscheinlich nicht echt angefühlt hat. Eine feste Freundin habe ich nie mit nach Hause gebracht.
Aber ich muss mir Sorgen über ihre Reaktion gemacht haben, denn meine erste Freundin habe ich geheim gehalten. Ich glaube, das lag nicht nur an ihrem Geschlecht, sondern auch daran, dass wir uns online kennengelernt hatten, uns nicht persönlich begegnet waren, weil ein Ozean zwischen uns lag, und ich die ganze Situation mit Scham verband. Ich war 19 und verließ Deutschland, um mit meiner kanadischen Freundin in Brighton, dem queeren Hotspot in Europa, zusammenzuziehen. Wir trennten uns nach 6 Monaten, und ich glaube bis heute, die meisten Personen in meiner Familie und von meinen Freund_innen hielten sie für eine Mitbewohnerin. Meine nächste Beziehung war mit einem Mann. Da war kein Coming-out nötig, jeder kannte ihn als meinen Freund.
Die queere Community blieb ein fester Bestandteil in meinem Leben. Die meisten meiner Freund_innen und Mitbewohner_innen waren queer, ich hatte mich in die Drag-Kunst verliebt und ging zu jeder Show, die ich besuchen konnte. Ich verdanke der Community viel; sie hat mir geholfen, das zu überwinden, was mich davon abhielt, mein eigenes Queersein zu normalisieren, während ich das aller anderen feierte. Sie haben mir gezeigt, wie ich mich selbst akzeptieren kann, wie ich für meine Gemeinschaft kämpfen kann, wie ich in einer Welt existieren kann, die davon ausgeht, dass jede_r heterosexuell ist. Es waren schwarze trans* Frauen, die mich über die Geschichte und Gegenwart unserer Community aufgeklärt haben, über das Privileg, in Europa, in einer queeren Stadt, queer zu sein, und über den langen Weg, den wir noch zurücklegen müssen, um die Diskriminierung ALLER wunderbaren Personen unserer Community zu beseitigen, die Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt sind, nur weil sie das Leben leben, für das sie geboren wurden. Ich war eine ignorante 20-Jährige und wurde durch ihre Freundlichkeit und ihre Kämpfe aufgeklärt. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich mich selbst weitergebildet habe – das habe ich in späteren Jahren auch getan -, aber diese anfängliche Aufklärung wurde von den Menschen geleistet, die in unserer Gesellschaft am meisten marginalisiert sind, und ich verdanke ihnen so viel. Ich wurde Aktivistin für die Rechte von queeren Menschen und Frauen und lerne bis zum heutigen Tag weiter. Obwohl noch ein langer Weg vor uns liegt, ist eine der größten Errungenschaften unserer Gemeinschaft für mich: Eine ältere (sie hat mir erlaubt, das zu sagen) trans* Frau sagte letztes Jahr zu mir: „Endlich können trans* Menschen eine Zukunft haben! Als ich aufwuchs, gab es einfach keine Repräsentation und nur die Gefahr, jung zu sterben. Ich wusste nicht, dass ich glücklich werden würde; das war einfach nicht drin. Heute können trans* Kinder eine Zukunft sehen; wir haben trans* Schauspieler_innen, Sportler_innen, Politiker_innen, gewöhnliche Paare, die glücklich sind.“ Dennoch sind wir uns beide einig, dass noch viel getan werden muss, um eine sichere Zukunft für trans* Kinder und Erwachsene zu gewährleisten.
Meine Frau lernte ich 2012 kennen. Wir waren zunächst Kolleginnen und dann jahrelang eng befreundet, bevor sich unsere Freundschaft in Liebe verwandelte. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass zwei Frauen, die nicht verheiratet sind und miteinander abhängen, eine Affäre haben müssenZumindest war das das Gerücht auf der Arbeit, lange bevor wir romantische Gefühle füreinander entwickelten. Ich erinnere mich, als wir ins Kino gingen, war das in der Arbeit eine ganze Woche lang ein heißes Thema. Manchmal erreichten mich Gerüchte, dass wir bei verdächtigen Dingen wie Kaffeetrinken gesichtet worden waren, und manchmal waren diese Gerüchte frei erfunden.
Die Leute redeten über unsere Beziehung, lange bevor wir eine Beziehung miteinander hatten, und als wir anfingen, uns zu treffen, erzählten wir es niemandem außer zwei Freund_innen auf der Arbeit. Wir waren einfach.
Dasselbe galt für meine Mutter. Sie hat sofort gemerkt, dass wir zusammen sind, und das war’s. Ich bin einfach durch die Welt gelaufen und habe die Tatsache, dass ich eine Freundin hatte, die dann meine Frau wurde, als normal angesehen, und die meisten Leute haben auch so reagiert. Ich hatte das Privileg, in einem Unternehmen zu arbeiten, das auf Vielfalt achtete, als ich mich in sie verliebte, und als ich das Unternehmen wechselte, war ich in einer so hohen Position, dass sich die Leute nicht trauten, mir etwas Homophobes ins Gesicht zu sagen. Ich bin aber nicht ignorant; ich weiß, dass es hinter meinem Rücken passiert ist. Ich weiß, dass es auch anderen passiert, und ich weiß, dass Homophobie am Arbeitsplatz und in unserer Gesellschaft immer noch weit verbreitet ist. Nach Jahren bemerkenswerter Fortschritte bei den Rechten von queeren Menschen (bei denen es sich im Grunde um Menschenrechte handelt) sehen wir uns mit einem historischen Rückschlag konfrontiert, der die hart erkämpften Errungenschaften der letzten Jahrzehnte wieder zunichtezumachen droht, nicht nur in Bezug auf den rechtlichen Schutz, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung.
Dies ist ein kritischer Moment für LGBTQIA2S+-Communities und ihre Allies, der sofortiges Handeln und unerschütterliche Solidarität erfordert.
Das ist es. Mein Coming Out ist keine besonders interessante Geschichte. Vieles von dem, was interessant ist, steht zwischen den Zeilen: über Dinge, die ich verinnerlicht hatte, die ich wieder verlernen musste, und über Dinge, bei denen ich komplett und völlig falsch lag. Zum Beispiel, als ich annahm, dass meine bis dahin 100-prozentig heterosexuelle Freundin „uns“ nur als Experiment betrachten würde, dass sie ihrer Familie nie von uns erzählen würde, dass diese neue Erfahrung ihr Selbstbild so erschüttern würde, dass sie davonlaufen würde. Oder dass es ihr schwerfallen würde, sich an eine Beziehung zu gewöhnen, nachdem sie 16 Jahre lang Single war, und dass sie nicht in der Lage sein würde, Platz für mich zu schaffen. Dass es nicht von Dauer sein würde.
Im Juli 2023 sind wir seit 100 Monaten zusammen, seit 4 Jahren verheiratet. Sie weiß immer noch nicht, wie man die Spülmaschine wie ein normaler Mensch einräumt, aber abgesehen davon geht es uns gut.
Die Angriffe auf unsere Community nehmen auf globaler Ebene zu. Es reicht nicht aus, nur die wenigen Rechte und die begrenzte Akzeptanz zu feiern, die Schwule, Lesben und Bisexuelle erreicht haben. Die TIN*-Gemeinschaft ist weit davon entfernt, die gleichen Rechte und die gleiche Akzeptanz zu erfahren. Wir müssen weiterkämpfen, bis die Diskriminierung von queeren BIPOC, queeren Menschen mit Behinderungen, LGBTQIA2S+ Migrant_innen und insbesondere die Diskriminierung gegenüber trans* und nicht-binären Personen beseitigt ist. Wir dürfen uns nicht mit bloßer Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zufriedengeben. Die Gesellschaft ist sich unserer bewusst; was wir brauchen, ist gleicher Schutz, Respekt und Chancen, die allen Menschen in unserer globalen Gemeinschaft zuteilwerden sollten.
(Anmerkung: *TIN bezieht sich auf die Trans*, Inter* und nicht-binäre Personen)
Liebe Alex, vielen Dank für YourStory!
Gemeinsam mit Marcus Brieskorn vom radioSUB unterhielt sich PROUT AT WORK-Vorstand Jean-Luc Vey über das Rainbow Chat Deck.
„Die Idee hinter dem Rainbow Chat Deck war, ein Tool zu entwickeln, durch das Menschen in den Austausch über LGBT*IQ kommen. Durch die Fragen und individuellen Antwortmöglichkeiten sind die Karten auch für Leute gedacht, die bisher sehr wenig mit dem Thema zu tun hatten.“
Das ganze Interview finden Sie hier:
Rainbow Chat Deck
Dr. Shivaji Dasgupta
„Die Freiheit zu haben, so zu sein, wie man ist, gibt einem so viel mehr Handlungsoptionen, und ermöglicht so viel höhere Produktivität, weil man nichts verstecken muss.“
Viele Menschen denken, dass die sexuelle bzw. geschlechtliche Identität am Arbeitsplatz nichts verloren haben und somit nicht thematisiert werden müssen. Doch die Wahrheit sieht anders aus – das Versteckspiel von nicht geouteten LGBT*IQ Mitarbeiter_innen geht oftmals auf Kosten von Teamgeist, Energie sowie Motivation am Arbeitsplatz und schränkt die Produktivität dieser Menschen immens ein. Aus diesem Grund ist es wichtig eine „offene und integrative Unternehmenskultur zu schaffen, die alle Mitarbeiter_innen dabei unterstützt, ihr volles Potenzial für die Unternehmensziele einzusetzen.“ – so Albert Kehrer, Vorstandsvorsitzender der PROUT AT WORK-Foundation. Um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen, lieferte der diesjährige Keynote Speaker des DINNER BEYOND BUSINESS – Dr. Shivaji Dasgupta – bei einem „Fireside Chat“ eindrückliche Einblicke in seine Welt als Out-Executive und stellte die Wichtigkeit von Engagement für LGBT*IQ Chancengleichheit seitens der Unternehmen heraus.
Beim 6. DINNER BEYOND BUSINESS der PROUT AT WORK-Foundation, gehostet von der Deutschen Post DHL Group in Bonn, stand das Engagement von Unternehmen und deren Führungskräften für die LGBT*IQ Community im Vordergrund. „Uns alle eint heute Abend das Bestreben, dass Menschen mit ihrem authentischen Ich an den Arbeitsplatz kommen können und nicht einen wesentlichen Teil ihrer Persönlichkeit verstecken müssen.“ – so Dr. Thomas Ogilvie, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der Deutsche Post DHL Group bei seiner Begrüßungsrede. Der Einladung folgten über 35 Senior Executives bedeutender Wirtschaftsunternehmen und -institutionen, darunter Vertreter_innen von BASF, Clifford Chance, Continental, Commerzbank, Ergo, IKEA, ING Diba, NTT Data, Oracle, Otto, Robert Bosch, Sandoz, Sodexo und UniCredit. In direkter Nachbarschaft zum Rhein, genossen die Teilnehmer_innen des hochkarätigen Info- und Netzwerk-Events ein exklusives Dinner. Albert Kehrer erläuterte die Hintergründe des DINNER BEYOND BUSINESS in seiner Begrüßungsrede: „Wir sind der Meinung, dass hinter der Unterstützung für LGBT*IQ ein Business Case steht: Ein individueller für die Menschen, die sich outen, aber auch auf Unternehmensebene – ob B2B oder B2C.“ Highlight des Abends war der „Fireside Chat“ des Vorstandsvorsitzenden der gastgebenden PROUT AT WORK-Foundation, gemeinsam mit Keynote Speaker Dr. Shivaji Dasgupta, Out-Executive und Chief Data Officer bei Unicredit über Vielfalt, Verantwortung und Vorbildfunktion.
„Die Leute wissen dann, dass sie einem auch in Bezug auf andere Themen vertrauen können – man erhält als Führungskraft einen zusätzlichen Vertrauensbonus, wenn man ganz offen und ehrlich ist.“
Zu Beginn des rund 45-minütigen Talks teilte Dasgupta private Einblicke als Out-Executive: „99% der Reaktionen auf mein Coming Out waren überaus positiv. Die Freiheit zu haben, so zu sein, wie man ist, gibt einem so viel mehr Handlungsoptionen, und ermöglicht so viel höhere Produktivität, weil man nichts verstecken muss.“. Gleichzeitig hat es einen deutlichen Einfluss auf das berufliche Umfeld: „Die Leute wissen dann, dass sie einem auch in Bezug auf andere Themen vertrauen können – man erhält als Führungskraft einen zusätzlichen Vertrauensbonus, wenn man ganz offen und ehrlich ist.“ Und auch Unternehmen profitieren laut Dasgupta beträchtlich vom Einsatz für LGBT*IQ-Chancengleichheit: Sei es durch bessere Ergebnisse aufgrund diverserer Teams oder beim Werben um talentierte Mitarbeiter_innen.
„Executive Allies sind so wichtig, weil sie in der Organisation ein sehr starkes Signal aussenden, dass diskriminierendes Verhalten nicht toleriert wird.“
Ebenfalls wurde der Einfluss von Allies im „Fireside Chat“ hervorgehoben: „Executive Allies sind so wichtig, weil sie in der Organisation ein sehr starkes Signal aussenden, dass diskriminierendes Verhalten nicht toleriert wird“. Vor dem Hintergrund der unterschiedlichen rechtlichen Gegebenheiten für LGBT*IQ weltweit ist es dem gebürtigen Inder außerdem ein Anliegen, die hiesigen Freiheiten zu schätzen und zu nutzen:
„Wir sollten uns alle glücklich schätzen, dass wir dort sind, wo wir sind, und diese Gelegenheit nutzen, um anderen zu helfen.“
AUfzeichnung des Talks mit DR. SHIVAJI DASGUPTA
Wir freuen uns beim ersten Rainbow-Day am 13. Juli an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main dabei zu sein.
Die Karriere- und Kontaktmesse ermöglicht allen Interessierten eine außergewöhnliche Gelegenheit, in einer angenehmen Atmosphäre in Gespräche mit Unternehmen zu treten, die eigenen Karrierechancen auszuloten und zu erfahren, wie eine moderne Firma allen Mitarbeitenden ein zeitgemäßes, wertschätzendes Arbeitsumfeld bietet.
Zum Austausch bieten sich die Standgespräche an den Messeständen im Hörsaalzentrum an, die über die Unternehmensstände hinausgehen. Denn viele weitere Partner_innen des Rainbow-Day sind vertreten: Hochschulinstitutionen, studentische Vereine, die Presse – allen ist Diversität wichtig.
Das Rahmenprogramm mit Vorträgen und Panels geht inhaltlich noch einen Schritt weiter und ist auch für alle diejenigen interessant, welche aktuell keinen (neuen) Karriereweg einschlagen möchten.
In der Besucher_innenlounge bietet sich Platz zum verweilen und austauschen, kostenfreie Getränke stehen hier zur Verfügung.
RECAP
Wir durften am Donnerstag, den 4. Mai 2023, Maxi Pichlmeier als Gast bei unserem PROUT PERFORMER Lunch Talk begrüßen.
Hier gelangt Ihr zur Aufzeichnung des Gesprächs:
Über Maxi:
Wer Maxi nicht kennt: Digitale Medien sind ihm alles andere als fremd und er hat einiges zu sagen, wenn es um queeres Leben, Politik und Medien geht. Denn: Queersein ist auch 2023 politisch! Auf Maxi Pichlmeiers TikTok-Account geht es um queere News, queere Politik und die Gay Community, zu der er selbst gehört. In seinen Videos verarbeitet er eigene Erlebnisse und will News an junge (queere) Menschen bringen.
Im Gespräch mit… Rea Eldem und Frauke Becker
Rea Eldem ist Gründerin und Geschäftsführerin von IN-VISIBLE, Berliner Agentur für gendergerechte Arbeitskultur. IN-VISIBLE berät Unternehmen in Hinblick auf Gender- und Diversitätsstrategien. Rea Eldem hat einen Hintergrund in Gender Studies und Kulturwissenschaften.
Gender, sexuelle Identität, Sexismus, Geschlecht, sexuelle Orientierung
– ganz schön viele verschiedene Begrifflichkeiten, die manchmal auch noch falsch genutzt werden. Das macht es oft nicht einfacher für Menschen, die beginnen, sich mit den Themen rund um Chancengleichheit, Antidiskriminierung und Geschlechtergerechtigkeit (am Arbeitsplatz) auseinanderzusetzen.
Es gibt viele Faktoren, die die Identität eines Menschen ausmachen. Die eingangs genannten Begriffe gehören dazu und sind auf ganz alltäglicher Basis für sehr viele Menschen Grundlage von Diskriminierung und Ungleichheit. Um hier tiefer einzusteigen, haben wir Rea und Frauke zu einem Austausch eingeladen. Im Interviewgespräch zeigen sie uns, was der Unterschied zwischen sexueller Identität und Gender-Identität ist und warum sie trotzdem zusammen gedacht werden dürfen und sollten.
Rea: Fangen wir vielleicht mit einer kleinen Vorstellung und Positionierung an. Ich heiße Rea, bin Gründerin und Geschäftsführerin von IN-VISIBLE, Agentur für Gendergerechtigkeit. Und du?
Frauke: Mein Name ist Frauke und ich arbeite als Stiftungsreferentin bei der PROUT AT WORK-Foundation. Dabei ist meine Motivation, LGBT*IQ sichtbar zu machen, auch Diskriminierungen aufzuzeigen und dafür zu sorgen, dass alle ihr wahres Ich auch am Arbeitsplatz zeigen können, ungeachtet von sexueller und geschlechtlicher Identität.
Rea: Bei unseren Workshops beobachten wir ganz schön viel Verwirrung zum Zusammenspiel von Gender- und sexueller Identität. Manchmal denken Teilnehmer*innen, das sei das gleiche. An anderer Stelle fällt es Personen schwer, zu verstehen, dass die beiden Konzepte – obwohl unabhängig voneinander – auch gemeinsam betrachtet werden können. Also, fangen wir vielleicht mal mit einer Definition an. Frauke, ihr setzt euch, wie du eben erwähnt hast, vor allem für Themen rund um LGBT*IQ ein. Was ist das?
Frauke: LGBT*IQ steht für Lesbian, Gay, Trans*, Inter* und Queer. In diesem Akronym ist aber natürlich auch für mehr (Selbst-)Definitionen Platz. Zusammengefasst steht LGBT*IQ quasi für alles, was von der heteronormativen, cis-geschlechtlichen Norm abweicht. Menschen, die also beispielsweise lesbisch und trans* sind. Hier kommen also die Begriffe ‘sexuelle Orientierung’ und ‘sexuelle Identität’ zum Vorschein. In Bezug dazu gibt es vermeintliche Normen und somit auch Abweichungen davon.
Menschen, die sich der LGBT*IQ Community zugehörig fühlen, erfahren vielfach Diskriminierung, egal ob am Arbeitsplatz, im Alltag, aber auch von staatlicher Seite. Das wollen wir bei PROUT AT WORK ändern und konzentrieren uns dabei besonders auf die Arbeitswelt.
…Und nun du, Rea. Ihr arbeitet zu Gendergerechtigkeit. Was ist denn Gender? Vielleicht kannst du das, nachdem ich hier Begriffe wie cisgeschlechtlich in den Raum stelle, noch einmal genauer erklären?
Rea: Gender ist ein Wort aus dem Englischen, das sich als “soziales Geschlecht” übersetzen lässt. Jede Person hat ein Gender, denn in unserer Gesellschaft ist diese soziale Kategorisierung, die wir vornehmen, omnipräsent. Sobald ein Baby auf die Welt kommt, bekommt es ein Gender zugeteilt, bei dem angenommen wird, dass dieser kleine Mensch dann damit durchs Leben geht.
Es gibt dabei verschiedene Gender, die wir als eine Art Spektrum verstehen können, wie zum Beispiel non-binär, weiblich, agender, männlich und weitere. Vereinfacht gesagt, kann man sich Gender wie eine Art Label vorstellen, mit dem wir uns zeigen bzw. das andere uns zuschreiben. Damit einhergehen dann zum Beispiel Verhaltensweisen, Interessen oder Kleidung, die von einem Menschen erwartet wird, des Genders entsprechend. Wenn eine als Frau gelesene Person mit einem Rock und hohen Schuhen ins Büro kommt, fällt das in erster Linie niemandem auf. Bei einer als Mann gelesenen Person stellt genau dasselbe Outfit bei vielen eine Irritation aus. Das zeigt, dass die meisten Personen, wenn auch subtil und oft unsichtbar, Erwartungen an Personen auf Basis von Gender haben.
Nochmal kurz zu Begrifflichkeiten: Cisgender, das Wort welches du direkt bei deiner Mission ins Spiel gebracht hast, beschreibt Personen, deren Gender mit der Geschlechtszugehörigkeit übereinstimmt, die ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde. Da sind wir nun schon mitten in den Begrifflichkeiten, die sich vielleicht für manche anfühlen wie ein ziemlicher Buchstabensalat.
Frauke: Ich glaube, oft ist es ein Problem, dass Menschen Wissen rund um queere Themen und Gender fehlt. Gleichzeitig bin ich der Überzeugung, dass auch ohne zugehöriges Wissen ein empathischer Umgang untereinander dafür sorgen sollte, dass allen klar ist, dass Diskriminierung nie einen Platz hat, egal aus welchen Gründen, und wie wenig ich in die Situation meines Gegenüber hineinversetzen kann.
Teilweise erlebe ich auch, dass Menschen die Konzepte schwul und lesbisch kennen und verstehen, aber sobald es dann um Gender und beispielsweise Pronomen und Nichtbinarität geht, ihr Verständnis endet. Irgendwie hängen die Themen zwar zusammen, aber eigentlich auch nicht. Kannst du das vielleicht nochmal klarer darstellen, Rea?
„Es werden bestimmte Annahmen über den Lebensentwurf getroffen, wie zum Beispiel, dass Frauen romantische Beziehungen mit Männern pflegen und einen Kinderwunsch in dieser Partnerschaft haben.“
Rea: Ja, da hast du total Recht. Das erlebe ich auch. Gender lässt sich zwar theoretisch klar von sexueller Orientierung abgrenzen, in der Praxis ist es aber komplexer. So ist z.B. die Stellung von Frauen in unserer Gesellschaft nicht nur durch ihre Geschlechtszugehörigkeit definiert, sondern durch viele Faktoren. Hier spielt die sexuelle Orientierung eine große Rolle, denn das Weiblichkeitsbild der Mehrheitsgesellschaft ist auch ein heterosexuelles.
Das merkt man zum Beispiel anhand von Mikrogressionen, die am Arbeitsplatz stattfinden: problematische Klischées wie z.B. die Managerin, die sich hochgeschlafen hat oder die Büroassistentin, die mit ihrem Chef flirtet, denken Frauen als heterosexuell, an Männern interessiert und für sie sexuell verfügbar.
Auch wenn Unternehmen z.B. Frauen im Sinne eines Engagements für Gendergerechtigkeit fördern wollen, denken sie oft in einer heteronormativen Logik. Es werden bestimmte Annahmen über den Lebensentwurf getroffen, wie zum Beispiel, dass Frauen romantische Beziehungen mit Männern pflegen und einen Kinderwunsch in dieser Partnerschaft haben. Dieses Bild lässt sich noch näher ausschmücken, es ist nicht nur eines, in dem die Frau heterosexuell ist. Sie ist auch meistens weiß, jung und ohne körperliche Beeinträchtigung.
Neulich meinte in einem Interview eine Mitarbeiterin eines großen Unternehmens zu mir: “Als ich in das Frauennetzwerk eingetreten bin, war ich total verwirrt. Ich war mir plötzlich nicht mehr sicher, ob das hier ein Frauen- oder ein Mütternetzwerk ist.” Die besagte Frau ist Ende 40 und kinderlos. Sie fühlt sich, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, von den Angeboten ihres Unternehmens nicht wieder. Selbstverständlich gibt es auch queere Personen mit Kinderwunsch; es geht vielmehr darum, Alternativen zu einem Weiblichkeitsbild, das entlang sehr klar definierter Erwartungen aufgebaut ist, zu denken. Die Realität ist: Frau ist nicht gleich Frau. Dasselbe gilt für alle anderen Gendergruppen.
Frauke: Das ist ein sehr wichtiger Punkt! Wir sprechen hierbei von Biases, also Vorannahmen. Diese sind gerade in der Arbeitswelt ein großes Problem. Der Begriff “Unconscious Bias” bedeutet unbewusste Vorannahmen – heißt also, die Menschen denken, sie hätten keine Vorurteile. Es reicht aber nicht, das zu denken, während wir alle nachgewiesen unbewusste Vorurteile gegenüber anderen haben! Es müssen aktiv Privilegien hinterfragt und Vorurteile aufgebrochen werden. Menschen neigen beispielsweise unterbewusst dazu, neue Kolleg*innen so auszuwählen, dass sie ihnen ähneln. Heißt auch: die oftmals weißen cis-hetero Männer in Entscheidungspositionen, stellen auch eher andere weiße cis-hetero Männer ein. Oder wie du gesagt hast, denken sie bei jungen Bewerberinnen direkt daran, dass diese womöglich aufgrund ihres Kinderwunsches längere Zeit ausfallen könnten. Vielleicht hat diese Frau aber gar keinen Kinderwunsch!
Rea: Ja, absolut. Ich würde das im akademischen Sprech als Zusammenspiel von Cisheteronormativität und Patriarchat bezeichnen. Um diese Begriffe direkt einmal aufzubrechen: wir leben in einer Gesellschaft, die entlang der Grundannahme strukturiert ist, dass Frauen und Männer zwei gegensätzliche Pole voneinander darstellen, die Begehren, Attribute, Verhaltensweisen und die Rolle definiert, welche Menschen im Leben einnehmen. Das wirkt sich nicht nur auf das Privatleben und die Arbeit aus, sondern auch auf das Rahmenwerk, das wir überhaupt haben, um in diesen Sphären zu funktionieren, wie z.B. Gesetzgebung.
Diese binäre, also aus zwei, und nur zwei, gegensätzlichen Polen bestehende Geschlechterlogik, die die Welt in Männer und Frauen aufteilt, beruht auf dem Konzept von Cisheteronormativität, was du, Frauke, vorhin schon kurz angesprochen hast. Cishetero weil Cis-Mann begehrt Cis-Frau und Cis-Frau begehrt Cis-Mann. Normativität, weil die Gesellschaft entlang dieser Norm aufgebaut ist und sich entlang ihr orientiert. Somit wird die Norm zur “Regel” und strukturiert nicht mehr nur das Begehren, sondern auch Zuschreibungen rund um Weiblichkeit und Männlichkeit. Und die sind auch im Job relevant.
„Vorurteile schaden allen, nicht nur marginalisierten Gruppen. Auch ein Hetero-Mann, der vielleicht einfach etwas introvertierter ist, leidet an Vorurteilen über Männlichkeit und den Annahmen, die damit einhergehen, dass er beispielsweise keine Emotionen zeigen sollte oder Ähnliches.“
Frauke: Das stimmt! Schwulen Männern wird teilweise zugeschrieben, dass sie nicht durchsetzungsstark sind, Lesben sind zu betont männlich und so weiter. Wir müssen uns hier von Vorurteilen freimachen – hinterfragen, warum wir Dinge über Menschen annehmen und daran arbeiten, dass wir Personen individuell kennenlernen. Vorurteile schaden allen, nicht nur marginalisierten Gruppen. Auch ein Hetero-Mann, der vielleicht einfach etwas introvertierter ist, leidet an Vorurteilen über Männlichkeit und den Annahmen, die damit einhergehen, dass er beispielsweise keine Emotionen zeigen sollte oder Ähnliches.
Rea: Ja, genau. Jede Auseinandersetzung der Arbeitskultur in Bezug auf Sexismus impliziert damit auch immer eine Auseinandersetzung mit Männlichkeit und Weiblichkeit – und den Vorstellungen, die diesen Konzepten zu Grunde liegen. Dasselbe würde ich für Homo- und Trans*feindlichkeit behaupten – es muss hinterfragt werden, welche Vorstellungen von Geschlecht mit bestimmten sozialen Gruppen verbunden werden.
Frauke: Oftmals fehlt in Unternehmen aber auch Flexibilität, gepaart mit möglichen Vorurteilen oder Unwissen. Wenn eine Person keine Pronomen verwendet, als Briefanrede bisher aber nur “Herr” und “Frau” im Unternehmen genutzt wurde, oder nur Karten mit “Glückwunsch an Mama und Papa” vorhanden sind, wenn queere Kolleg*innen Eltern werden, müssen schnell Lösungen und Veränderungen her, bevor erst langwierige Prozesse in Gang gesetzt werden.
Rea: Ja, du hast total Recht. Das Wissen um die strukturelle, systemische Verzahnung von Sexismus und Homo- und Trans*feindlichkeit ist nützlich – viel relevanter ist im Arbeitskontext aber, meiner Meinung nach, eine offene Grundhaltung, mit der ich erstmal allen Personen freundlich gegenübertrete und konstruktiv nach Lösungen suche, wenn ich bemerke, dass die bisherigen Strukturen nicht passen. Auch wenn ich als Mitarbeiter*in keine Zugänge oder Wissen habe, um eine Diversitäts-Strategie in meinem Unternehmen aufzugleisen oder Maßnahmen zu entwerfen, kann ich mich darin üben, auf Annahmen zu verzichten und die Normen zu hinterfragen, die ich ggf. selbst verinnerlicht habe. Hast du dafür ein paar Beispiele?
Frauke: Vielleicht sind Toiletten ein ganz simples Beispiel. Hier ist wichtig, dass alle eine Toilette nutzen können, auf der sie sich wohlfühlen. Eine trans* Person überlegt sich zum Beispiel sehr genau, welche Toilette sie benutzt – da sollte niemand in einem kurzen Moment des Rückzugs darauf hingewiesen werden, dass die Person auf der vermeintlich falschen Toilette ist. Dieser Gedanke sollte für alle zu schaffen sein – wenn ich selbst in Ruhe auf Toilette gehen möchte, sollte ich das anderen auch ermöglichen. Hier sollten die marginalisierten Gruppen vor allem nicht gegeneinander ausgespielt werden – eine trans* Frau ist zum Beispiel keine Gefahr für andere Frauen beim Toilettenbesuch! Und um das Toilettenthema abzuschließen: Periodenprodukte und Mülleimer sollten auf allen Toiletten zu finden sein. Außerdem sollten barrierefreie WC-Räume zur Verfügung stehen für behinderte Menschen.
„Wer Gendergerechtigkeit will, muss sich von Heteronormativität und von einem Mann-als-Mensch-Bild lösen.“
Rea: Ich finde, die Dinge, die du nennst, machen deutlich, wie schnell durch ein paar einfache Veränderungen schon ein inklusives Arbeitsumfeld geschaffen werden kann. Und gleichzeitig zeigen sie auch auf, wie allgegenwärtig subtile Formen von Diskriminierung im Alltag gegenüber Frauen und queeren Personen sind. Oft steckt da keine böse Intention hinter, sondern lediglich ein Nicht-in-Frage-stellen einer Norm. Und diese Norm ist heterosexuell und cis-männlich. Eine Veränderung bedarf das Hinterfragen von beidem, gern auch gleichzeitig: Wer Gendergerechtigkeit will, muss sich von Heteronormativität und von einem Mann-als-Mensch-Bild lösen. In unseren Workshops versuchen wir den Zusammenhang zwischen diesen beiden Normen aufzuzeigen. Wir können viel von den Erfahrungen von weiblich oder non-binär positionierten Arbeitnehmer*innen lernen, wenn wir diese mehr sichtbar machen.
Frauke: Sichtbarmachen ist ein gutes Stichwort. Wir hören oft “Das mit der sexuellen Orientierung ist doch am Arbeitsplatz völlig irrelevant.” Es geht aber nicht darum, dass Menschen am Arbeitsplatz über sexuelle Praktiken sprechen – das ist ein Mythos, der von cis Personen aus machtvollen Positionen heraus geschürt wurde! Es geht darum, dass Menschen am Arbeitsplatz nichts verstecken müssen. Als Beispiel: wie viele Menschen haben ein Foto der Beziehungsperson als Screensaver auf dem Smartphone? Dieses Smartphone habe ich auch am Arbeitsplatz dabei – soll eine queere Person so ein Foto also nicht zeigen, weil das “am Arbeitsplatz nichts verloren hat”? Nein! Wir sollten alle so sein können wie wir sind, mit Interessen, Ideen und eben auch der sexuellen und geschlechtlichen Identität, die einfach einer von vielen Teilen der menschlichen Persönlichkeit ist. Es muss intersektional gedacht werden, statt eindimensional!
Liebe Rea, liebe Frauke, vielen Dank für das Gespräch!
Mehr über IN-VISIBLE können Sie über die Webseite erfahren, der kostenlose Blog behandelt regelmäßig spannende Themen rund um Gendergerechtigkeit. Auch auf LinkedIn und Instagram finden Sie IN-VISIBLE.
Kampagne: #theLworksout zum diesjährigen Lesbian Visibility Day
Lesbische Personen und auch bisexuelle Frauen werden oft nicht wahrgenommen, man spricht von Lesbian Invisibility. Es gibt bis heute wenige sichtbare lesbische Vorbilder – insbesondere im Business-Kontext. In vielen Netzwerken sind lesbische Personen in der Minderzahl. Dadurch fehlen die Bezugspersonen für neue und jüngere Kolleg_innen. Durch die netzwerk- und branchenübergreifende Kampagne #theLworksout am 26. April, können wir die offen lesbischen Personen stärken und gemeinsam durch eine große Anzahl an Teilnehmer_innen Sichtbarkeit schaffen sowie die Vielfalt lesbischer Personen verdeutlichen.
Wie kann ich an der Aktion teilnehmen?
- Informieren und sprechen Sie lesbische Personen aus dem eigenen Netzwerk und darüber hinaus an, um sie auf die Aktion aufmerksam zu machen
- Erstellen Sie ein Porträtfoto mit Hilfe der Vorlagen, egal ob ausgedruckt oder digital mit dem Tablet. Gerne können Sie die Vorlage auch in bspw. Graustufen nutzen. (Klären Sie im Vorfeld unbedingt ab, ob Sie das Unternehmenslogo der_des Arbeitgeber_in zusammen mit der Vorlage nutzen dürfen. Stattdessen können Sie den Unternehmensnamen verwenden oder die Vorlage ohne Unternehmensangabe nutzen.)
- Posten Sie ihr eigenes Kampagnenfoto am 26. April 2023 ab 10:00 Uhr mit den jeweiligen Hashtags und Taggings auf denen von Ihnen genutzten Social Media Kanälen
Hashtags
#theLworksout
#LesbianVisibilityDay
#LesbianVisibility
#LesbischeSichtbarkeit
#LGBTIQBusinessLadies
#ProutAtWork
#LGBTIQRoleModels
#FlaggeFürVielfalt
Taggings
PROUT AT WORK
Facebook: @PrOut@Work
Instagram: @proutatwork
LinkedIn: @PROUT AT WORK-Foundation
Twitter: @proutatwork
Ggf. eigenes Unternehmen
Positionieren Sie sich und Ihr Unternehmen als Unterstützer_in der Kampagne und für lesbische Sichtbarkeit und rufen Sie Mitarbeiter_innen zur Teilnahme auf.
Die Kampagne wurde gemeinsam von der PROUT AT WORK-Foundation und LGBT*IQ-Unternehmensnetzwerken initiiert.
Tipps für lesbische Personen
Ein lesbisches Coming Out kann auch heute immer noch mit Schwierigkeiten und Diskriminierungserfahrungen verbunden sein. Wenn es Ihnen hilft,
- suchen Sie sich Verbündete / Role Models im Unternehmen.
- vernetzen Sie sich mit dem LGBT*IQ-Netzwerk.
- suchen Sie sich Unterstützung im Umgang mit unpassenden Kommentaren oder diskriminierendem Verhalten.
- denken Sie immer daran: Sie bestimmen den Zeitpunkt und die Art Ihres Coming Outs.
Tipps Für Unternehmen
- Für Unconscious Bias sensibilisieren
- Klare Anforderungsprofile schaffen
- Einstellungsverfahren anonymisieren
- Aufbau / Stärkung des internen LGBT*IQ-Netzwerks
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Punkten sind in der Studie „The L-Word in Business“ zu finden. Diese beschäftigt sich mit der Situation lesbischer Frauen in der Arbeitswelt – mit Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber_innen.
TIpps für Allies
- Informieren Sie sich über lesbische Themen.
- Nutzen Sie eine genderinklusive Sprache.
- Fetischisieren Sie keine lesbischen Beziehungen.
- Setzen Sie sich für die Rechte und gegen die Diskriminierung von lesbischen Personen ein. Unterstützen Sie beispielsweise die Aktion nodoption, die sich gegen die Stiefkindadoption bei Regenbogenfamilien und für die Anerkennung der Elternschaft einsetzt.
Beratungsstellen
Lesbenberatung Berlin
Die Lesbenberatung ist ein offener Ort für Frauen, Mädchen, Trans* und Inter* in unterschiedlichen Lebenssituationen.
LesMigras
LesMigraS ist der Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereich der Lesbenberatung Berlin e.V.
Letra
LeTRa steht für Lesben(T)Raum und ist ein Wirklichkeit gewordener Ort für Lesben, der Beratungsstelle, Treffpunkt und Veranstaltungsort ist.
LIBS – Lesben Informations- und Beratungsstelle e.V.
LIBS e.V. ist psychosoziale Beratungsstelle und gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, den Ursachen und Folgen gesellschaftlicher Diskriminierung von lesbischen und bisexuellen Mädchen und Frauen entgegenzuwirken – sei es aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung.
Regenbogenfamilien München
Die Fach- und Beratungsstelle Regenbogenfamilien setzt sich dafür ein, gesellschaftliche Bedingungen, die Regenbogenfamilien aller Farben benachteiligt, totschweigt oder unsichtbar hält, zu verändern und zu verbessern.
Rosa Strippe
Der gemeinnützige Verein Rosa Strippe befasst sich mit den individuellen und gesellschaftlichen Problemen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans* Personen und intersexuellen Menschen und leistet ihnen Hilfestellungen zur Lösung ihrer Probleme.
Für einen Rückblick und spannende Zitate zur letztjährigen #theLworksout-Kampagne, schauen Sie auch gerne in unseren Beitrag zum Lesbian Visibility Day 2022.
Weitere hilfreiche Informationen und Interviews finden Sie auch in unserem Beitrag
zum Lesbian Visibility Day 2021.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen in unserer Geschäftsstelle zur Verfügung.
MYSTORY mit …
Hanna
57 Jahre, kreis euskirchen
„Ich war sehr lange auf der Suche nach mir
selbst und habe das zeitweise mit der Suche
nach anderen, materiellen Dingen verwechselt…“
Veröffentlicht: März 2023
Nacht der erkenntnis.
Es hat 47 Jahre gedauert, bis mein Leben überhaupt erst Sinn gemacht hat. Denn so lange brauchte es, bis ich in der Lage war, mir einzugestehen, dass da schon immer etwas sehr Essentielles nicht stimmte. Was das war, habe ich aber tatsächlich erst dann vollumfänglich verstanden.
Seitdem verstehe ich mein Leben, rückwärts betrachtet und vorwärts gelebt, überhaupt erst richtig!
Als Kind war das Bewusstsein, dass ich anders bin, zwar schon da, aber es war eher ein Hintergrundrauschen. Mit der Zeit häuften sich jedoch diese Erlebnisse, Begegnungen und Gedanken, die sich immer so unpassend angefühlt haben und die ich nicht richtig einordnen konnte. Diese Dinge zogen sich wie ein roter Faden durch mein Leben und erst im Nachhinein habe ich sie wirklich verstanden.
Als ich beispielsweise das erste Mal lackierte Fußnägel hatte – lange vor meinem inneren Outing – dachte ich nicht: „Oh, wie schön“, sondern „jetzt sieht das endlich mal richtig aus!“ Ich habe mich in der gleichen Sekunde noch über diesen Gedanken gewundert und nicht wirklich verstanden, wo er denn nun herkam.
Solche Erlebnisse gab es viele, alle irgendwie klein und unbedeutend, aber in der Summe absolut selbsterklärend.
Mit ungefähr 15 Jahren war ich, so sehe ich es heute, sehr nah dran, zu kapieren, was mit mir los ist. Ich habe zum Beispiel regelrecht darauf gewartet, dass sich meine Figur auch so entwickelt, wie bei meinen Freundinnen und mich gewundert, warum das nicht so ist. Wenn ich jetzt zurückblicke, war es recht deutlich. Aber damals konnte und wollte ich nicht weiter graben…
Viele Jahre später kam es dann zu meiner – wie ich sie nenne – „Nacht der Erkenntnis“. Die Nacht, an der alle Puzzlesteine meines Lebens endlich an den richtigen Platz gefallen sind. Die Nacht, in der ich dann verstehen musste, dass ich eine Frau bin und das immer schon gewesen bin. Diese Nacht, in der alles plötzlich und vollumfänglich einen Sinn ergeben hat. Einerseits war es schlicht großartig, endlich die Erklärung zu haben, für all das, was mich Jahrzehnte lang bewegt hat: „Hanna, du bist eine Frau und warst das immer schon. Vom ersten Tag deiner Geburt an hast du schon immer gedacht, gehandelt und gefühlt wie eine Frau.“ Andererseits war die Realisierung, in Wirklichkeit eine Frau zu sein, extrem schwierig zu meistern und ich pendelte zwischen Euphorie und Suizidgedanken hin und her! Das Thema „trans*“ stand vorher schon im Raum, aber ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass auch ich trans* bin.
Und natürlich begleiteten mich dennoch Zweifel, so habe ich mir oft gesagt: „Du spinnst doch! Du bist doch krank!“. Deswegen habe ich es als ganz besonders empfunden, dass es nach meinem Outing einige Menschen gab, die mir sagten:
„Mensch Hanna, es wurde aber auch Zeit, dass du es selbst verstehst“!
Das half mir, diese allgegenwärtigen Zweifel in den Griff zu bekommen.
Die Reaktionen in meinem restlichen Umfeld waren bunt gemischt. Meine Eltern haben nichts davon erfahren, dass ihr vermeintlicher Sohn in Wirklichkeit eine Tochter ist, da sie bereits vor meinem Outing verstorben sind. Ich könnte auch nicht annähernd einschätzen, wie sie damit umgegangen wären. Ein Teil meiner Familie hatte die größten Umgangsschwierigkeiten damit und es wurde versucht, das Thema komplett auszublenden. Erst Jahre nach meinem Outing haben sie begonnen, sich mit der Situation wirklich auseinanderzusetzen. Heute ist alles gut, aber der Weg dahin war lang und schmerzhaft.
Gleichzeitig musste ich auch für mich einige wichtige Dinge klären. Mein internes Outing war das eine, aber wie sollte ich das umsetzen – insbesondere auf der Arbeit? Am Anfang glaubte ich noch, ich könne das aus meinem beruflichen Alltag komplett heraushalten, weiterhin so tun, als wäre ich ein Mann und mein wahres Ich eben nur in der Freizeit ausleben. Wie naiv ich damals noch war… Ich habe mir dann relativ zeitnah eine neue Arbeitsstelle gesucht. Natürlich habe ich mich dann aber auch gleich als die Frau beworben, die ich bin. Es hat ein wenig gedauert, aber heute bin ich schon knapp 8 Jahre bei meinem jetzigen Arbeitgeber, und habe vor etwa 2 Jahren meine jetzige Position übernommen.
Ich habe rückblickend für mich gemerkt, erst seitdem ich ich bin, mache ich so etwas wie Karriere. Ich habe immer gewusst, dass ich eine gute Mitarbeiterin bin, konnte aber nie so wirklich für mich einstehen. Seit 8 Jahren arbeite ich offen als Frau und finde es wirklich erstaunlich, wie weit ich beruflich schon gekommen bin. Von der Night-Auditlerin innerhalb von ein paar Wochen zur Empfangsleitung und Serviceleitung, danach Standortleitung mit einem Team von 21 Mitarbeiter_innen und nun in meiner Traumrolle.
Ich resümiere das für mich so: Ich musste erst verstehen, dass ich eine Frau bin, um genau so selbstsicher auftreten zu können, wie Männer das ja üblicherweise tun.
Mein Outing und meine Transition haben natürlich nicht nur Veränderungen auf der Arbeit mit sich gebracht, sondern auch in der Beziehung zu meiner Frau. Wir sind nun seit über 27 Jahren zusammen und wir haben für uns feststellen dürfen, dass trotz der Veränderungen und trotz der unruhigen Zeit während meiner Transition, unsere Beziehung an Qualität und Tiefe gewonnen hat! Die allermeisten, die uns noch von früher kennen, akzeptieren uns einfach so, wie wir sind und sollte es doch irgendwann mal zu Nachfragen kommen, ist unsere Message: Liebe kennt kein Geschlecht!
Ich kann heute sagen: Ich bin angekommen!
Ich war sehr lange auf der Suche nach mir selbst und habe das zeitweise mit der Suche nach anderen, materiellen Dingen verwechselt – und ich musste feststellen, dass diese Dinge mich eben nicht wirklich glücklich machten. Das wahre Glück habe ich in mir gefunden und erst seitdem ich mich selbst gefunden habe, weiß ich, was Glück wirklich bedeutet!
Hanna, vielen Dank für YourStory!
Am 18. November beschloss das Bundeskabinett den Aktionsplan „Queer Leben“, womit ein zentrales Vorhaben des Koalitionsvertrags erfüllt wurde. Festgelegt wurden verschiedene Vorhaben zur Akzeptanz sowie zum Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Es wurden Vorhaben für die folgenden sechs Themenbereiche festgelegt:
- Rechtliche Anerkennung
- Teilhabe
- Sicherheit
- Gesundheit
- Stärkung der Beratungs- und Communitystrukturen
- Internationales
Update 22. März 2023
Am 20. März begrüßte der Queer-Beauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann zur Auftaktveranstaltung des Aktionsplans „Queer leben“ in Berlin. PROUT AT WORK gehört mit zahlreichen Organisationen zum Kreis derjenigen, die den Aktionsplan mit Leben füllen.
Ziel der Veranstaltung war es, die offizielle Umsetzung des Aktionsplans zu starten. Die über 200 Teilnehmenden verschiedener Verbände und Organisationen tauschten sich aus und bildeten Arbeitsgruppen, die sich wiederum in den kommenden Monaten über die konkrete Umsetzung der Vorhaben des Aktionsplans beraten.
Im Vorfeld der Veranstaltung wurden aus über 140 Bewerbungen 78 zivilgesellschaftliche Organisationen ausgewählt, um möglichst unterschiedliche Perspektiven in die Arbeitsgruppen einzubringen. Wir freuen uns sehr, dass auch PROUT AT WORK zu den ausgewählten Organisationen zählt und durch unseren Vorstand Albert Kehrer vertreten wird.
Die Auftaktveranstaltung sowie das Bilden von Arbeitsgruppen stellen erste notwendige Schritte zur Umsetzung des Aktionsplans für eine queerfreundliche Gesellschaft dar und wir freuen uns, dort in Zukunft wichtige Themen rund um LGBT*IQ am Arbeitsplatz zu platzieren.
Der Aktionsplan im Arbeitskontext
Neben Themen wie dem Selbstbestimmungsgesetz, der Reform des Abstammungsgesetz sowie der Blutspende, wurden auch unter dem Punkt „Teilhabe“ weitere für den Arbeitskontext wichtige Thematiken aufgegriffen. Dazu zählen folgende Maßnahmen:
- Ausbau der Themensäule Vielfalt im Rahmen der Initiative „Neue Qualität der Arbeit (INQA)“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS);
- Forschungsprojekte zur Situation/Diskriminierung von LSBTIQ* in der Arbeitswelt sowie die Verbesserung der Förderung von Projekten für Akzeptanz;
- Erarbeitung eines Leitfadens für Arbeitgebende, der die Handlungsempfehlungen zweier Studien zum Thema „Dritte Option“ für die Verwendung im betrieblichen Alltag gut verständlich aufbereitet;
- Sensibilisierung von Arbeitgebenden, Ausbildenden, Beschäftigtenvertretungen für die Belange von LSBTIQ*-Beschäftigten und Bewerbenden;
- Unterstützung der Sensibilisierung für den Bereich LSBTIQ* in der betrieblichen Ausbildung;
- Etablierung eines Dialogprozesses (Bundesregierung, Länder, Tarifparteien, kirchliche Arbeitgebende) über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von LSBTIQ* in Einrichtungen von Kirchen und Religionsgemeinschaften;
- Förderung von Diversity Management im öffentlichen Dienst des Bundes;
Zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Bundesverwaltung:
- Entwicklung einer internen Diversitätsstrategie-Bund (inkl. Schaffung von Weiterbildungsangeboten, Unterstützung des Aufbaus und der Vernetzung von Mitarbeitenden-Netzwerken und einer Strategie für diversitätssensible Personalauswahlverfahren);
- Implementierung der Vielfaltsthematik (einschl. LSBTIQ*/Geschlechtsidentität) in der Aus-, Weiter- und Fortbildung (z.B. Qualifizierungsmaßnahmen durch das Bundesministerium der Verteidigung [BMVg] in der zivilen und militärischen Ausbildung sowie durch das Auswärtige Amt in der Ausbildung im Auswärtigen Dienst);
- Regelmäßige Stärkung der Aufklärungs- und Beratungskompetenz des Sozialdienstes in der Bundeswehr zur Vielfaltsthematik;
- Durchführung systematischer Ausgangsanalysen zur Situation von LSBTIQ* (z.B. mithilfe von Beschäftigtenbefragungen);
- Sensibilisierung von Beschäftigten zu impliziten Vorurteilen und Integration in Kompetenzanforderungen/Kompetenzmodellen;
- Sensibilisierung und ggf. Schulung von Beschäftigten, die an Einstellungsprozessen beteiligt sind;
Für weitere Informationen zum Aktionsplan Queer Leben schauen Sie gerne beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vorbei.
PROUT AT WORK begrüßt den Aktionsplan „Queer leben“
„Neben Themen wie dem überfälligen Selbstbestimmungsgesetz, der Reform des Abstammungsgesetzes sowie einer Reform der Blutspende wurden im Aktionsplan auch weitere für den Arbeitskontext wichtige Aspekte aufgegriffen, die wir sehr begrüßen und die für unsere Arbeit wichtige Impulse setzen.“, so Albert Kehrer, Vorstand von PROUT AT WORK.
Für weitere Informationen rund um trans* am Arbeitsplatz, die dritte Option und andere arbeitsplatzrelevante LGBT*IQ-Themen, empfehlen wir Ihnen unsere kostenlosen HOW TO-Leitfäden.
MYSTORY mit …
Rolf
64 Jahre, Berlin
„Mir war es immer wichtig,
mit Kindern zu leben, durch Kinder
ein Band zur Zukunft zu haben…“
Veröffentlicht: März 2023
Lange Wege.
Als ich das erste Mal mit einem Mann Sex hatte, war dies noch verboten – es geschah im damaligen Westdeutschland. Kurz danach verdichteten sich die Gerüchte über einen neuentdeckten Virus. Tödlich. Bald war klar, dass homosexuelle Männer besonders betroffen waren. Der Spiegel schrieb dann von der „Schwulen-Pest“, in Übersetzung des Begriffs Gay Plague. Vorsicht war angesagt.
Heute lebe ich in einer anderen Welt. Bin mit einem Mann verheiratet. Und Kinder haben wir auch.
Das wäre nicht möglich ohne grundlegende Änderungen unserer Gesetze während der letzten 30 Jahre. Was heute selbstverständlich scheint, war damals Wunschtraum oder sogar undenkbar.
Mich hat es befreit. Zu meinem Coming-Out kam ich erst, als ich nach Berlin umgezogen war, recht spät, mit 35 Jahren. Mein Leben wäre anders verlaufen, hätte ich es früher für mich klar gehabt und auf den Punkt gebracht, wer ich bin und wie ich liebe. Viel zu lange schwankte ich mit einer vagen Idee von Bisexualität. Heute denke ich, das lag damals auch daran, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie ich meinen Kinderwunsch und meine Liebe zu Männern miteinander vereinbaren könnte.
Ich bin allen sehr dankbar, die mir in meinem Leben auf diesem Weg Mut zugesprochen, ihn ermöglicht haben. Und ich freue mich für jede*n, der für sich früh Klarheit hat und verstehe jede*n, der dafür Zeit braucht. Dabei kann der offene Umgang in queeren Netzwerken Ermutigung geben. Und die gibt es mittlerweile in vielen Bundesbehörden, darunter auch die Ressorts der Bundesregierung.
LSBTIQ*-Beschäftigte erfahren immer noch viel zu oft Diskriminierung am Arbeitsplatz. Schon der kleine Smalltalk am Kaffeeautomaten kann schnell zu einem ungewollten Outing führen. Oft genug hängt von ihren Reaktionen der Vorgesetzen und Kolleg*innen nicht nur das Wohlbefinden am Arbeitsplatz, sondern auch die berufliche Zukunft ab. Doch nur wer sich wohlfühlt kann die beste Arbeitsleistung erbringen. Organisationen Unternehmen und Verwaltungen können aktiv zu einer inklusiven Unternehmenskultur beitragen. Auf INQA.de lesen Sie wie besonders Netzwerke oder betriebliche Interessengruppen zu einer besseren Arbeitssituation von LSBTIQ*-Beschäftigten beitragen können.
Um Diskriminierung zu beenden braucht es die Unterstützung der nicht Betroffenen. Denn durch aktives Solidarisieren (Allyship) können Unternehmen die Vielfalt in der Arbeitswelt fördern. Auf INQA.de lesen Sie fünf Tipps, wie sich Führungskräfte und Beschäftigte beim Thema Diversity engagieren und zeigen: Wir sind Allys!