Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen.

An dieser Stelle ist aber zu erinnern, dass alle als weiblich gelesenen Personen und andere von patriarchaler Gewalt betroffen sein können.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist auch heute noch die meist vorkommende Menschenrechtsverletzung und in den letzten Jahren nimmt die Gewalt sogar zu.

In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt.

Jede Stunde erleben ungefähr 13 Frauen, Mädchen oder weiblich gelesene Personen in Deutschland Gewalt in der Partnerschaft. Die Dunkelziffer ist leider noch höher. Nicht jede Diskriminierungserfahrung ist gleich, Vergleiche sind unangebracht. Dennoch sollte bemerkt werden, dass bestimmte Menschen bzw. Minderheiten eine Doppelbelastung erfahren (Intersektionalität), zum Beispiel Menschen mit Behinderung oder die Unterdrückung lesbischer Frauen aufgrund von Sexismus und Queerfeindlichkeit.

Sagen Sie NEIN zu Gewalt. In konkreten Fällen gibt es folgende deutschlandweite Beratungs- und Anlaufstellen:

  • Hilfetelefon (17 Sprachen): 08 000 116 016, hilfetelefon.de
  • Polizei: 110
  • Heimwegtelefon: 030 12074182
  • Opfer-Telefon: 116 006, www.weisser-ring.de
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Erfahren Sie weitere hilfreiche Informationen
und Anlaufstellen rund um das Thema ‚Häusliche Gewalt‘.

BIG IMPACT INITIATIVE AWARD:
more* von OTTO

Immer noch traut sich nur ein Bruchteil der trans* Personen am Arbeitsplatz ein Coming Out zu, da sie Angst vor Diskriminierung der Mitarbeitenden haben und befürchten müssen, negative Konsequenzen zu erleiden. MORE* hat sich diese Thematik zu Herzen genommen und außerordentliches Engagement gezeigt: Für ein respektvolles, diskriminierungsfreies Miteinander und vor allem für die Normalisierung des Umgangs mit trans*Personen sowie die Sensibilisierung für das Thema trans* und Geschlecht im Allgemeinen.

Nicht zuletzt durch die Entwicklung des Transidentity-Guides konnte das Netzwerk erzielen, dass die Thematik einiges an medialer Aufmerksamkeit auf sich zog. Es folgten auch weitere Unternehmen, die einen eigenen Transidentity-Guide erstellen (werden). Dies war auch möglich, da MORE* den Guide für alle zugänglich, kostenfrei zum Download bereitgestellt hat.

RISING STAR AWARD:
pride@ergo

Vor allem die Vernetzung vom Netzwerk mit unterschiedlichen Unternehmensebenen, wie Diversity- und Kommunikations-Abteilung sowie die Unterstützung aus dem Vorstand und von der Schirmherrin, haben gezeigt, dass auch ein junges Netzwerk in kurzer Zeit viel erreichen kann und das egal ob intern oder extern.

Die breit gefächerten Aktionen und Verankerung in der Firmenstruktur – vom deutschlandweiten Hissen der LGBT*IQ-Flagge an den Unternehmensstandorten, der Teilnahme mit Truck am CSD Köln bis hin zum firmeninternen Thematisieren von LGBT*IQ-Belangen beim Azubi-Start oder in der Gesprächsarena – waren ausschlaggebend bei der Entscheidung für Pride@ergo.

GLOBAL LEADER NETWORK AWARD:
fujitsu pride

Insbesondere in LGBT*IQ-feindlichen Ländern setzt sich das Netzwerk dafür ein, dass queere Personen auch dort Zugang zum Netzwerk haben – entweder durch die Schaffung eines lokalen Netzwerkzweigs oder auch durch die Möglichkeit von einem anderen Land aus dem Netzwerk beizutreten. Zudem wurden – als erstes japanisches Unternehmen – 2018 die UN-Standards of Conduct zur Bekämpfung der Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und intersexuellen Menschen unterzeichnet. Ausschlaggebend bei der Entscheidung für Fujitsu Pride war zudem der Workplace Index sowie das Pride Pledge, mit dem sich Mitarbeiter_innen dazu verpflichten, als Allies oder als LGBT*IQ-Person andere innerhalb und außerhalb des Unternehmens zu unterstützen.

sustainability AWARD:
co-pride von continental

Das Netzwerk hat bewiesen, dass es auch in turbulenten, krisengeschüttelten Zeiten auf die Unterstützung von ganz oben zählen kann und LGBT*IQ-Themen firmenintern sowie extern platziert. Neben Sensibilierungsworkshops, der „Allies Learning Journey“ und netzwerkeigenen Kampagnen, wie der Veröffentlichung von Interviews mit LGBT*IQ-Mitarbeiter-innen, wurde beispielsweise auch ein LGBT*IQ-Podcast gestartet. Sponsoring-Events für LGBT*IQ-Einrichtungen sowie Networking-Möglichkeiten mit Diversity-Netzwerken werden genutzt, um mit der Community gemeinsam Themen voranzutreiben. Doch nicht nur innerhalb des Firmenkontextes hat sich das Netzwerk für LGBT*IQ-Belange stark gemacht. Es unterstützt Vereine, wie die Deutsche Aidshilfe, tatkräftig und steht im regen Austausch mit örtlichen queeren Vereinen, um sich über die Anliegen und Probleme der LGBT*IQ-Community auszutauschen und eine faire und sichere Arbeitswelt zu schaffen. Die Mischung aus fest verankertem internen sowie externen Engagement war ausschlaggebend bei der Entscheidung für co-pride.

Der Intersex Awareness Day wurde 1996 in Leben gerufen und findet seitdem jährlich am 26. Oktober statt. Dieser Tag soll weltweit au die Inter*sex Community aufmerksam machen sowie Bewusstsein für die Diskriminierung und Benachteiligung im Alltag von Inter* Menschen schaffen. Der Begriff bildet sich aus dem lateinischen Präfix „Inter“ was so viel wie „zwischen“ bedeutet, heraus.

Inter*sex fungiert als Bezeichnung für Menschen mit biologischen Merkmalen (chromosomal, gonadal, hormonell, anatomisch), die Varianten, der rein weiblichen oder rein männlichen biologischen Merkmale aufweisen. In einigen Fällen können Intersex-Eigenschaften bei der Geburt sichtbar sein, während sie in anderen Fällen bis zur Pubertät nicht sichtbar sind. Einige hormonelle/chromosomale Variationen müssen überhaupt nicht physisch sichtbar sein.

Intergeschlechtlichkeit gibt es in verschiedensten Ausprägungen, denn neben den „Standard“ Chromosomensätzen XX und XY gibt es noch viele weitere Möglichkeiten von Chromosomenpaarungen (wie beispielsweise XXY), die der zweigeschlechtlichen „Norm“ nicht entsprechen. Das kennzeichnet der Stern, der für unterschiedliche Selbstbezeichnungen steht und verdeutlicht, dass es nicht „eine richtige Art“ gibt Inter*sex zu sein. Intersexualität bezieht sich auf das biologische Geschlecht und unterscheidet sich von der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität.

Ein großer Schritt in die Richtung eines freien und selbstbestimmten Lebens für Inter* Menschen war das 2021 veröffentlichte Gesetz zum Verbot des Genitalangleichens bei nicht einwilligungsfähigen Inter*sex Kindern.

Die Ace Week (früher bekannt als Asexual Awareness Week) wird seit ihrer Gründung 2010 jährlich Ende Oktober abgehalten. In diesem Jahr findet sie vom 24. Oktober bis 30. Oktober statt. Sie dient dazu, Asexualität sichtbar zu machen und asexuellen Personen die Möglichkeit zu geben, über ihre Erfahrungen zu berichten.

Der Begriff „asexuell“ bildet sich aus dem Präfix „a“ bzw. „ab“ was „kein“ oder „ohne“ bedeutet und bezieht sich auf keine oder eine nur geringe sexuelle Anziehung zu anderen Menschen und/oder sich selbst. Im Gegensatz dazu beschreibt Aromantik keine oder eine nur geringe romantische Anziehung zu anderen Menschen. Asexuelle Menschen sind nicht zwangsläufig auch aromantisch.

Asexualität steht in keinem Zusammenhang mit dem Zölibat. Das heißt asexuelle Menschen entscheiden sich nicht freiwillig bzw. aus religiösen Gründen dazu, auf Sex zu verzichten. Außerdem können sie trotz ihrer Asexualität aus verschiedenen Gründen sexuelle Handlungen ausüben. Das unterscheidet Asexualität auch von Antisexualität, bei der Sex grundsätzlich abgelehnt wird. Zusätzlich hat Asexualität nichts mit unterdrückter Sexualität oder Angst vor dieser zu tun. Ace Menschen verspüren schlicht kein sexuelles Verlangen. Schätzungen zufolge sind ca. 1% der Menschheit asexuell.

Die Symbolik hinter den Farben der Asexuality-Flagge:

•             Schwarz steht für die Asexualität

•             Grau symbolisiert das asexuelle Spektrum

•             Weiß repräsentiert Sexualität

•             Lila steht für die Gemeinschaft/Community

Die Symbolik hinter den Farben der Aromantik-Flagge:

•             Dunkel- und Hellgrün stehen für die aromantische Spektrum

•             Weiß symbolisiert platonische Beziehungen

•             Grau und Schwarz repräsentieren das asexuelle Spektrum“

Am19. Oktober ist International Pronouns Day!

Individuelle Pronomen hängen stark mit der Identität und Selbstbestimmung eines Menschen zusammen, und machen viel von der Identität des Jeweiligen aus.

Insbesondere bei Personen, die sich nicht als strikt männlich/weiblich identifizieren, sondern zum Beispiel als genderfluid oder nichtbinär, können Pronomen wichtig sein um ihre Geschlechteridentität auszudrücken und nicht nach dem Aussehen bewertet, oder als das falsche Geschlecht gelesen zu werden.

Oft benutzen diese Neopronomen wie dem/dem, oder aber auch keine Pronomen, sondern nur den Namen.

Pronomen können helfen, von stereotypischen Denkmustern wie nur „er“ oder „sie“ Pronomen zu befreien und Vielfalt zu schaffen.

Viele LGBT*IQ-Personen nutzen Pronomen, um sich von binärem Geschlechterdenken abzugrenzen und sich in ihrer Identität wohlzufühlen.

Relmäßig lädt unser Vorstand Albert Kehrer ein inspirierendes Role Model der LGBT*IQ Community oder einen LGBT*IQ Ally zum Gespräch ein. Freuen Sie sich auf einen interessanten Austausch über Vorbilder und Sichtbarkeit in der LGBT*IQ Community.

DER GAST DES TAGES

Dr. Gesa Heinrichs
Direktorin Campus Management & Corporate Procurement bei OTTO (GmbH & Co KG), Platz 5 OUT EXECUTIVES 2019

Dr. Gesa Heinrichs ist der Inbegriff einer Out Executive! Seit über 20 Jahren ist sie bei OTTO tätig und dabei neben ihren Leitungspositionen vielseitig engagiert. Nach Studium und Promotion in München und Hamburg brachte Gesa vielseitiges Wissen aus den Theater- und Erziehungswissenschaften mit in die Business-Welt.

Im Jahr 2000 begann ihre Reise bei OTTO, die sie mittlerweile in die Position als „Direktorin – Campus Management & Corporate Procurement“ führte. Bei OTTO war sie außerdem Gründungsmitglied der Initiative „Power of Diversity“, ist heute noch im daraus resultierenden LGBT*IQ Netzwerk „more“ engagiert und steht stets für offene (Unternehmens-)kultur.

Stand.With.Ukraine. Schriftzug auf gelb-blauem Hintergrund.

Wir stellen uns solidarisch an die Seite aller Menschen in der Ukraine, die von der russischen Invasion und dem Krieg betroffen sind. Wir wissen, dass das russische Regime extrem queerfeindlich und repressiv agiert. Wer deshalb konkret die LGBT*IQ Community unterstützen möchte und die Ressourcen dazu hat, kann dies gerne über folgende Seiten tun.

Anlaufstellen und Spendenmöglichkeiten

Viele Menschen brauchen in der aktuellen Situation konkrete Hilfe. Deswegen haben wir hier verschiedene Spendenmöglichkeiten aufgelistet. Die Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Vielmehr stellt sie einen Auszug dar, die stetig ergänzt werden kann.

Munich Kyiv Queer / QUEERE NOTHILFE UKRAINE

„Die Kontaktgruppe Munich Kyiv Queer, 2012 nach dem CSD in München entstanden, setzt sich speziell für die Menschenrechte von homo-, bi-, trans* und inter* Menschen in der Ukraine ein. Die Städtepartnerschaft zwischen Kyjiw und München ist die Basis dafür.“

„Queere Nothilfe Ukraine ist ein Zusammenschluss von Vertreter_innen diverser Organisationen aus der LSBT*IQ Community in Deutschland. Wir stehen in engem Kontakt mit den Menschenrechtsorganisationen vor Ort, die Gelder für die dringend notwendige Versorgung oder Evakuierung queerer Menschen verwenden. Jede Spende hilft und wird zu 100% zweckgebunden eingesetzt.“

Mit ihrer Spendenaktion wollen sie Aktivist_innen unterstützen, die Geld für Transport, Unterkunft und Verpflegung brauchen, bis sie einen sicheren Ort gefunden haben.

Quarteera e.V.

Quarteera e. V. ist ein Verband von russischsprachigen LGBT*IQ in Deutschland. Mit ihrer Spendenaktion sollen die benötigen Mittel für Lebensmittel, Kleidung, Honorare für Anwalts-, Rechtshilfe, Sprachkurse für LGBT*IQ, die sich an uns wenden werden, finanziert werden.

Kharkiv Pride

KharkivPride ist neben KyivPride der größte LGBT*IQ-Pride-Organisator in der Ukraine, der die Veranstaltung zum Schutz, der Gleichberechtigung und der Chancengleichheit von LGBT*IQ-Menschen geschaffen hat.

Sie haben weiteren Input?

Kontaktieren Sie uns gerne mit konkreten Anlaufstellen und Spendenmöglichkeiten,
die wir mit auf die Liste nehmen können.

PROUT EMPLOYER Fujitsu

„LGBT*IQ-freundliche Arbeitsplätze gehören für uns bei Fujitsu dazu.“

Juan Perea Rodríguez startete 1999 bei Fujitsu Siemens und war bis 2021 in verschiedenen Positionen tätig. Seit Mai 2021 ist Juan Perea Rodriguez Head of Sales Central Europe und Mitglied der Geschäftsführung der Fujitsu Technology Solutions GmbH. Er wurde im Jahr 1980 geboren, ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Juan Perea Rodríguez, was hat Sie dazu bewegt PROUT EMPLOYER zu werden?

 

Juan Perea Rodríguez: Wir wollten ein Zeichen setzen. Allyship ist wichtig und da gehört für mich auch dazu offen und sichtbar für das Thema LGBT*IQ einzustehen. Je mehr Unternehmen sich hier positionieren, umso mehr „Normalität“ erlangt das Thema hoffentlich. Da wollen wir einen Beitrag leisten. Außerdem wollten wir v.a. für Deutschland die interne Vernetzung in der Belegschaft anschieben, weil wir mit FUJITSU Pride schon ein tolles globales Netzwerk haben und uns noch mehr Engagement auch aus Deutschland wünschen.

„Die Unterzeichnung der UN LGBTI Standards durch unseren damaligen Präsidenten war eine Zäsur und hat uns intern und extern sehr viel positives Feedback gebracht.“

Fujitsu hat sich 2016 als erster japanischer Großkonzern für
LGBT*IQ-freundliche Arbeitsplätze in der globalen Organisation
ausgesprochen. Wie kam es dazu und wie wurde darauf reagiert?

 

Juan Perea Rodríguez: In Japan passiert viel rund um das Thema Gleichstellung der Frau und in diesem Zuge verändert sich auch die Wahrnehmung für andere Vielfaltsdimensionen. Dieser Kulturwandel hat Diversität immer wichtiger gemacht und LGBT*IQ-freundliche Arbeitsplätze gehören für uns bei Fujitsu dazu, getreu unserem Motto „be completely you“. Die Unterzeichnung der UN LGBTI Standards durch unseren damaligen Präsidenten war eine Zäsur und hat uns intern und extern sehr viel positives Feedback gebracht.

Wie hat sich der Bereich D&I und die allgemeine Unternehmens-
kultur seitdem verändert?

 

Juan Perea Rodríguez: Mit der Überarbeitung des Fujitsu Way hat unser aktueller Präsident Tokita-san die Themen D&I nun auch “wörtlich” in unserem Wertekodex verankert. Damit haben sie den Stellenwert bekommen den sie intern und generell in der Gesellschaft verdienen. Da Themen wie gegenseitiger Respekt, Toleranz und positive Zusammenarbeit vorher schon klar verankert waren, war das allerdings nur noch eine Schönheitskorrektur. Die Kultur war schon da.

Basierend auf Ihren Erfahrungen: Was würden Sie global agierenden Unternehmen raten, die sich für LGBT*IQ Diversity einsetzen möchten?

 

Juan Perea Rodríguez: Sprecht alle Mitarbeitende an und hört allen zu. Ermutigt gerade die LGBT*IQ Community im Unternehmen offen über ihre Erfahrungen, Bedürfnisse usw. in Austausch zu gehen. Bietet Hilfe an und unterstützt ggf. auch in Ländern, wo die Diskriminierung noch ein ganz anderes Ausmaß hat, als in Westeuropa.

Wo sehen Sie die Herausforderungen in Ihrem Einsatz für LGBT*IQ Diversity bei Fujitsu in den kommenden Jahren?

 

Juan Perea Rodríguez: Darin, alle im Unternehmen zu sensibilisieren und die explizite Beschäftigung, insgesamt mit dem Thema D&I irgendwann obsolet zu machen. Weil es fest verankert ist und wir uns selbstverständlich alle mit Respekt und Wertschätzung begegnen.

Lieber Juan Perea Rodríguez, vielen Dank für das Gespräch!

Der International Non-binary People’s Day findet seit 2012 am 14. Juli statt. Das Datum liegt genau zwischen dem International Women’s Day im März und dem International Men’s Day im November. Der Tag soll ein Bewusstsein für die Lebensrealitäten nicht-binärer Menschen schaffen und Themen sichtbar machen, mit denen nicht-binäre Menschen weltweit konfrontiert sind.

Die Begriffe Non-binary, nicht-binär, abinär oder auch genderqueer beschreiben Geschlechtsidentitäten, die von Menschen genutzt werden, die sich außerhalb des binären Geschlechtssystems verorten. Darunter fallen zum Beispiel auch agender, demigender oder genderfluide Menschen. Nicht-binäre Menschen können auch trans* sein. Trans* Menschen ordnen sich aber nicht automatisch einer nicht-binären Geschlechtsidentität zu.

Die Symbolik hinter den Farben der Non-binary Flagge:

  • Gelb steht für die Verortung außerhalb des binären Geschlechtssystems.
  • Weiß repräsentiert Menschen, die sich mit mehreren Geschlechtern identifizieren.
  • Lila steht für die Fluidität von Geschlechtern.
  • Schwarz repräsentiert Menschen, die sich mit keinem Geschlecht identifizieren.
Jo Labecka (Kein Pronomen)
PROUT AT WORK-Foundation, Strategy & Corporate Partners

Wie identifizierst du dich und was bedeutet das für dich?

Ich identifiziere mich als genderqueer. Für mich ist Gender eher eine Performance und ein fließendes Kontinuum als ein starres, binäres Konstrukt. Dementsprechend sehe ich mich außerhalb des binären Systems und empfinde das Konzept als künstlich.

Was sind deine Erfahrungen als nicht-binäre Person?

Ich sehe mein Coming Out als genderqueer als eine Art von sozialer Arbeit. Ein Akt, der dazu beiträgt, die Menschen mit dem Thema Nicht-Binärität erstmal zu konfrontieren, sodass sie sich damit auseinandersetzen. Es ist ein Prozess der Selbstfindung, da ich mit der Zeit neue Aspekte meiner Identität entdecke und entsprechend an meine Umgebung kommuniziere. Es ist keine einfache Aufgabe, weil sehr viele immer noch kaum Verständnis für dieses Thema haben.  Das bedeutet, immer wieder sich authentisch und dadurch verletzlich zu zeigen, und so auch damit klar kommen zu müssen, dass manche versuchen, meine Identität zu verleugnen.

Wie können nicht-binäre Menschen unterstützt werden?

Auf jeden Fall den neuen Namen der nicht-binären Person annehmen, ohne Präferenz der Benutzung von dem alten Namen zu äußern. Wenn bestimmte Pronomenverwendung bevorzugt wird, sich bemühen, die zu befolgen. Grundsätzlich die Existenz der nicht-binären Identität nicht zu verneinen, sogar wenn das Konzept nicht nachvollziehbar ist.

Tipps

10 Ways To Step Up As An Ally For Non-binary People

Young People Are Taking Control Over Their Gender Identity

Interviews mit nicht-binären Accenture Mitarbeiter_innen

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Erfahren Sie in unserem kleinen LGBT*IQ ABC mehr
über Begrifflichkeiten wie geschlechtliche Identität,
sexuelle Orientierung oder geschlechtlicher Ausdruck.

Regelmäßig lädt unser Vorstand Albert Kehrer ein inspirierendes Role Model der LGBT*IQ Community oder einen LGBT*IQ Ally zum Gespräch ein. Freuen Sie sich auf einen interessanten Austausch über Vorbilder und Sichtbarkeit in der LGBT*IQ Community.

der gast des tages
© UFA GmbH

Nico Hofmann
CEO der UFA GmbH
Platz 10 PROUTExecutives 2021

Diversität ist ein ganz zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur der UFA, für den sich Nico Hofmann als CEO seit Jahren aktiv einsetzt – egal ob vor oder hinter der Kamera, Vielfalt in den Teams ist essentiell und inspiriert die UFA in ihrem täglichen Geschäft. Da sich durch Nico Hofmanns Haltung und Initiative zu LGBT*IQ+-Themen die Unternehmenskultur der UFA verändert hat, leistet er nicht nur innerhalb sondern auch außerhalb seines Arbeitsplatzes einen wichtigen Beitrag zu einer offenen, toleranten, respektvollen und demokratischen Gesellschaft. Von den Mitarbeitenden der UFA kommt der starke Wille Diversität, Inklusion, Chancengleichheit und Toleranz als Selbstverständlichkeit zu leben. Um dies voranzutreiben hat sich die UFA als erstes deutsches Medienunternehmen für mehr Diversität verpflichtet.